ForumMIRO 2022: Die Gesteinsindustrie traf sich in Berlin!

Unter dem Motto „Baurohstoffe: Wir versorgen Sie! … Sicher?“ war Berlin drei Novembertage lang Treffpunkt der Kies-, Sand- und Natursteinindustrie. Das ForumMIRO, Kongress und Fachausstellung des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe, bot exklusive Informationen und vieles mehr. Bilanz: Ein weiterer Serien-Erfolg für MIRO und die Organisatoren auch aus Sicht der 560 Teilnehmenden und nahezu 80 Fachaussteller.

Eröffnungsblock und zweigleisiges Fachprogramm mit parallelen Workshops sind ein beliebter Standard des Kongresses, dem eine politische Podiumsdiskussion am Vorabend ordentlich Treibstoff liefert. Nachdem anlässlich dessen klar geworden ist, mit welchen Politikern resp. Parteien sich eine fachliche Kommunikation in der Zukunft lohnen könnte – im Umkehrschluss auch: mit welchen es schwieriger werden könnte – geht’s an die Arbeit. Beim Forum ist es eher leicht, Kontakt zu finden – hier treffen sich Freunde, Geschäftspartner und Unterstützer der Gesteinsindustrie. Jeder weiß: Die Anderen haben ähnliche Probleme. Irgendetwas ist ja immer: Angefangen von Protesten oder unbewiesenen Unterstellungen über neue Berichtspflichten (der Bürokratieabbau lässt grüßen) bis hin zur Gefahr der Betriebsschließung, weil die Anschlussgenehmigung aussteht.

Los geht’s! 560 Interessierte kamen im vergangenen November beim ForumMIRO in Berlin zusammen.

MIRO-Präsident Christian Strunk brachte die von der Politik verkannte Situation auf den Punkt: „Die Kies-, Sand- und Naturstein-Industrie hat mit ihren dezentralen Standorten einen unschlagbaren Heimvorteil, nämlich die regionale Stärke“. An Dr. Rolf Bösinger, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, der das politische Grußwort überbrachte, adressierte Strunk: „Der Wille, etwas zu ändern, sollte größer sein als die Angst vor der öffentlichen Reaktion“. Zudem unterstrich er die Bedeutung der Rohstoffsicherung für die Versorgungssicherheit. Dr. Bösinger nahm aus der anschließenden Diskussionsrunde mit, dass die Gesteinsbranche eine von gesamtgesellschaftlichem Interesse ist, was auch im Bauordnungsrecht Erwähnung finden sollte. Der Einrichtung eines „Vorkaufsrecht für Rohstoffgewinnungsflächen, die nach interimistischer Nutzung späterhin anderweitigen Zwecken dienen können“ stand der Staatssekretär auch nicht konträr gegenüber. Möglicherweise finden diese Aspekte tatsächlich einen Weg in die Beratungsgremien des Ministeriums, mit dem Ziel eines konstruktiven Dialogs in der Zukunft, in dessen Mittelpunkt ein ernsthaftes Interesse an der Nutzung heimischer Rohstoffe stehen sollte.

Staatssekretär Dr. Rolf Bösinger nahm einige MIRO-Anregungen auf und versprach, den konstruktiven Dialog fortzusetzen.

Anschließende Plenarvorträge widmeten sich den Besonderheiten beim Bau der Tesla-Gigafactory in Grünheide bei Berlin sowie den „Auswirkungen der geopolitischen und geoökonomischen Verwerfungen auf die deutsche Industrie“ die sich – Zukunftsprognosen sind bekanntlich schwierig – in alle Richtungen entwickeln können.  

MIRO-Präsidium und Geschäftsführung: In der veranstaltungsvorgelagerten Mitgliederversammlung wurde Christiane Ritter, EKS Eugen Kühl und Söhne GmbH & Co. KG, (M.) einstimmig als kooptiertes Mitglied in das Präsidium gewählt.

Schwierige Entscheidungsfrage: A und/oder B?

Dies oder lieber das Andere? Ganz leicht hat die Programmkommission diese Entscheidung der Teilnehmerschaft mit ihren gut gewählten Themen und Vorträgen in den parallelen Workshopreihen nicht gemacht. Im Verlauf des Forums fügt sich natürlich alles und bekannt ist außerdem: Wer an Workshops der A-Reihe teilnimmt, erhält im Nachgang natürlich auch die Vorträge aus der B-Reihe – und umgekehrt. Verpassen ist deshalb nur halb so schlimm.

Regelmäßig lädt MIRO auch Nachwuchskräfte einschlägiger Studiengänge ein, um sie beim ForumMIRO mit maßgeblichen Branchenthemen und -persönlichkeiten vertraut zu machen. Diesmal erhielten sie von den MIRO-Geschäftsführern Walter Nelles (l.) und Susanne Funk (r.) zusätzlich das Buch „Bau los!“ der Bauingenieurin und Journalistin Ute Schroeter als Zusatzpräsent.

Interessant zu erwähnen ist, dass sich in der Aufstellung der Podien deutlich zeigt, dass jedes ForumMIRO von der gesamten Gesteins-Verbandsfamilie getragen wird. Regelmäßig sorgen hier Gremienverantwortliche sowie Geschäftsführer der MIRO-Landes- und Regionalverbände für hochkarätige Inhalte oder sachkundige und unterhaltsame Moderationen.

Zur guten Stimmung trugen auch die etwa 80 Aussteller bei. Auch die MIRO-Verbandsfamilie gehörte natürlich dazu. Fotos: Sven Hobbiesiefken 

Dies ist natürlich nicht der Platz, um die Inhalte im Einzelnen wiederzugeben, sondern nur das Sprungbrett mit Hinweispfeil auf das Verbandsmagazin „GP GesteinsPerspektiven“. Interessenten finden dort in der Ausgabe 1/2023 ab Seite 54 einen ausführlichen Nachbericht zur Veranstaltung. Die Zeitschrift steht ab 8. Februar auch online zur Verfügung. In diesem Jahr freuen wir uns auf die steinexpo. Das nächste ForumMIRO findet deshalb erst wieder 2024 statt. (gsz)

www.bv-miro.org

www.forumMIRO.de

Fotos: Sven Hobbiesiefken