Erfolgreich beim Europäischen Nachhaltigkeitspreis 2022

30. November 2022

Am Wettbewerb um den „Sustainable Development Award 2022“ des Europäischen Gesteinsverbandes UEPG in Brüssel nahmen auch die acht spitzenplatzierten Unternehmen teil, die sich im MIRO-Wettbewerb um den Nachhaltigkeitspreis der deutschen Gesteinsindustrie im Frühjahr 2022 durchsetzen konnten.

Bilanz: Zwei erste Preise und ein Silberrang.

Unter den insgesamt 67 teilnehmenden Unternehmen (aus 15 Ländern) sicherten sich zwei MIRO-Unternehmen den ersten Platz in zwei der insgesamt 9 Kategorien.  Ein weiteres Projekt aus Deutschland wurde mit einer „Besonderen Erwähnung“ ausgezeichnet – was im Ranking einer Silbermedaille gleichzusetzen ist.

Das Unternehmen Hermann Trollius GmbH – längst ein bekannter Name bei den nationalen und europäischen Nachhaltigkeitswettbewerben der Gesteinsverbände – überzeugte in der Kategorie „Biodiversität” mit einem besonderen Projekterfolg: Bei einer Kartierung eines genehmigten Erweiterungsgeländes zur Kalksteingewinnung fanden die Verantwortlichen verschiedene Varietäten der Orchideenart „Gelber Frauenschuh“ vor. Diesem Fund folgte ein von kundigen Naturschützern begleiteter, langjähriger und sorgfältiger Prozess, während dem 340 Orchideen erfolgreich an neue Standorte verpflanzt werden konnten. Ergebnis: Orchideenpopulation gerettet, Rohstoffgewinnung kann starten. Für dieses sorgsame Vorgehen erhielt das Unternehmerpaar Herrmann und Ulrike Trollius den ersten Preis der Kategorie „Biodiversität“. Überreicht wurde die Trophäe von Martin Harper persönlich, dem Geschäftsführer BirdLife Europe and Central Asia, der sich anschließend noch lange mit Hermann Trollius unterhielt und sich von dem Projekt beeindruckt zeigte.

Siegreich in Sachen Biodiversität: Ulrike und Herrmann Trollius (3.+4.v.l.), links flankiert von Dirk Fincke, Geschäftsführer UEPG (l.) und Dr. Stephanie Gillhuber, BIV, (2.v.r.) Antonis Antoniou Latouros und Martin Harper. Foto: ©Bacasable Production

In der Kategorie „Ökonomie – Innovation und Recycling” überzeugte die Wilhelm Stürmlinger & Söhne GmbH & Co. KG. Geschäftsführer Thorsten Volkmer und Maximilian Kern bekamen von Antonis Antoniou Latouros, Präsident des UEPG, den Siegerpreis der Kategorie überreicht. Damit wurde das mit Beharrlichkeit angestrebte Ergebnis gewürdigt: Das Unternehmen hatte sich nämlich zum Ziel gesetzt, das geologisch wertvolle Material aus dem Vortrieb eines 4 km langen Tunnels zu Baurohstoffen aufzubereiten. Da solches Material allerdings dem Abfallregime unterliegt, war eine Aufbereitung im vorhandenen benachbarten Kieswerk des Unternehmens rechtlich ausgeschlossen. Um die verwertbaren Massen vor der Deponierung zu bewahren, investierte das Unternehmen in eine zusätzliche Aufbereitungsstrecke mit Siebtechnik, Materialwäsche, Wasserkreislaufführung und Kammerfilterpressen. Auf diese Weise wurden die Anforderungen der Genehmigungsbehörden erfüllt, wertvolles Material einer Komplettnutzung zugeführt und CO2-Emissionen dank kurzer Wege gespart.

Recycling der besten Art geehrt: Thorsten Volkmer und Maximilian Kern (3.+4.v.l.) freuen sich über ihren Award, überreicht von Antonis Antoniou Latouros (2.v.l.). Außerdem gratulieren Dirk Fincke, GF UEPG (l.) und Bernd Lottermoser, Universität Aachen, Lehrstuhl für nachhaltige Rohstoffgewinnung (re.). Foto: ©Bacasable Production

Im Miteinander hat die Initiative „Zukunft Niederrhein” – ein Verbund von Unternehmen der besagten Region – ihre „Regionale Öffentlichkeitsarbeit” einem gründlichen Check unterzogen und fortan unter der Leitung von Sascha Kruchen eine breit diversifizierte Informationskampagne gestartet, um möglichst viele Menschen der Region mit sachlichen Informationen und emotionalen Botschaften zu erreichen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn die Arbeit an der Akzeptanz der Sand- und Kiesgewinnung in der Region trägt erste Früchte, wenngleich der Marathon noch längst nicht zu Ende ist. Der Sonderpreis für Regionale Öffentlichkeitsarbeit würdigt ein beispielhaftes, integratives Konzept mit hohem Beispielcharakter.

MIRO gratuliert allen nominierten und ausgezeichneten Unternehmen. Jede einzelne Beteiligung an den Nachhaltigkeitswettbewerben trägt dazu bei, die hohen Verdienste der Branche im Segment Nachhaltigkeit sichtbar zu machen.

Die UEPG-Broschüre zum “Sustainable Development Award 2022” sowie die Broschüre zum nationalen MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerb finden Sie hier:

Die Gewinner des Abends aus Deutschland: Maximilian Kern (Gesellschafter), Thorsten Volkmer, Sascha Kruchen, Ulrike und Herrmann Trollius; Susanne Funk, Geschäftsführerin MIRO (v.l.n.r.). Foto: ©Susanne Funk
Die Urkunde in der Kategorie „Wiederherrichtung im Zuge der Renaturierung oder Rekultivierung“ nahmen Thomas Gruschka, Geschäftsführer der Kieswerk Ottendorf-Okrilla GmbH & Co. KG und Christian Franke, Werkleiter, entgegen (2.+3.v.l.). Foto: ©Bacasable Production
Gleich drei Generationen der Familie Witter nahmen die Urkunde in der Kategorie „Beste umweltgerechte Praxis bzw. Technik – Beiträge zur Förderung der Vielfalt von Flora und Fauna“ für das Unternehmen Quarzsand GmbH Nudersdorf entgegen: Jason Witter, Gesellschafter, Thomas Witter, Gesellschafter und Leiter Produktion, Jürgen Witter Gesellschafter und Prokurist im Ruhestand (2.+3.+4.v.l.). Fotos: ©Bacasable Production
Torsten Kaminski, Betriebsleiter der Schotter- und Kies-Union GmbH & Co. KG und Heike Hartzendorf, Geschäftsführerin, nahmen die Urkunde für „Lokale Partnerschaften“ entgegen. KG (2.+3.v.l.). Fotos: ©Bacasable Production
Vertretend für die Quarzwerke GmbH nahm Britta Franzheim die Urkunde für „Best practice – Gesundheit, Vorsorge und Sicherheit“ entgegen. (2.v.l.) Fotos: ©Bacasable Production
Max Pescher, Geschäftsführer der Johann Düro GmbH & Co. KG und Patrick Frohnhöfer, Betriebsleiter, erhielten die Urkunde in der Kategorie „Verbesserung der Ressourceneffizienz und der Wirtschaftlichkeit in der Produktion“ (2.+3.v.l.). Fotos: ©Bacasable Production