Beim Neubau des Pumpspeicherwerks Forbach im nördlichen Schwarzwald fallen innerhalb von 18 Monaten 1.000.000 t Tunnelausbruchmaterial an. Für die Baugenehmigung musste ein Lösungsweg für die Verwertung dieser Massen erstellt werden. Da es im größeren Umkreis keine Möglichkeiten der Lagerung und Verwertung gibt, entstand die Idee, diese Menge in den Steinbruch der VSG Schwarzwald- Granit-Werke GmbH & Co. KG in Raumünzach zu verbringen.

Dieser Werksteinbruch liegt in unmittelbarer Nähe zum Bauvorhaben. In diesem wird ein bestehender Abbau und eine Werksteinproduktion betrieben. Das komplette anfallende Tunnelausbruchmaterial ist aus dem gleichen geologischen Vorkommen, dem sogenannten Forbach-Granit. Deshalb wurde seit 2019 das Ziel verfolgt, diesen hochwertigen Rohstoff nicht zu verwerfen oder zu deponieren, sondern ihn zu einem hochqualifizierten Baustoff aufzubereiten, um damit die eigenen Ressourcen zu schonen. Hierzu musste die bestehende BImSchG-Genehmigung des Steinbruchs geändert werden. Das Verfahren stand unter dem Motto Vermeidung von 1.000.000t Abfall und „Granit zu Granit“.



Um den Materialstrom von bis zu 4.500t am Tag annehmen zu können, mussten große Umbauarbeiten in dem doch kleinen Steinbruch durchgeführt werden. Es wurden rund 5.000m² Wege asphaltiert, ein mehrstufiges Kaskadenabsetzbecken zur Reinigung des Oberflächenwassers in den Felsen gesprengt, eine Reifenwaschanlage installiert, eine zweite LKW-Waage bereitgestellt sowie ein appbasiertes Logistiksystem entwickelt, um den reibungslosen Ablauf zu garantieren und jede LKW-Ladung nachverfolgen zu können.

Im Zuge der BImSchG-Genehmigung wurde bereits das Konzept zur Aufbereitung der 1.000.000t zu einem qualifizierten Baustoff mitbehandelt. Da die Kornverteilung des Ausbruchmaterials im Beriech 0 – 1.700mm liegt, entspricht es im Aufbau annähernd dem Rohmaterial aus einer Gewinnungssprengung im Steinbruch. Da im Steinbruch Raumünzach hauptsachlich Werksteine produziert werden, gab es für die Klassierung der Wasserbausteine bis hin zum Wegebaumaterial bisher keine stationären Klassier-Anlagen. Weil die Innenkippe aus dem Tunnelmaterial nach der Einlagerung nahezu den kompletten Steinbruch einnehmen wird, bedurfte es einer mobilen Klassiereinheit, die bei der Einlagerung auf der Kippe mit nach oben und beim Ausbau des Materials mit dem Fortschritt wieder nach unten wandert. Mittels einer mobilen Schwerlasttrommelsiebmaschine konnte diese Anforderung erfüllt werden. Es können mehrere Fraktionen Wasserbausteine, aber auch Wegebaumaterial so aus dem Ausbruchmaterial hergestellt werden. Durch diese Behandlung können die MiV Mineralverwertungs GmbH & Co. KG und VSG gemeinsam 1.000.000t Abfall vermeiden. 100% der Massen werden zu hochqualifizierten Baustoffen aufbereitet und damit verwertet.
MiV Mineralverwertungs GmbH & Co. KG
Badener Straße 10
76473 Iffezheim
VSG Schwarzwald-Granit-Werke
GmbH & Co. KG
Raumünzach 6a
76596 Forbach
www.vsg-natursteine.de