Werksbesuch mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher der Grünen im Bundestag

Werksbesuch mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher der Grünen im Bundestag
Besuch bei Thaler-Kies. Das Unternehmen ist nicht nur in der Rohstoffgewinnung aktiv, sondern auch im mineralischen Recycling und in der Bodenaufbereitung. Foto: MIRO

Das enorme Potenzial nachhaltig agierender Mittelständler

Es sind ganz unterschiedliche Eindrücke: Von den Leistungen mittelständischer Unternehmen der Gesteinsindustrie zu hören ist das Eine, tatsächlich vor Ort zu sehen, was die betonte Vielseitigkeit bedeutet, ist etwas Anderes. Deshalb ist jeder von MIRO organisierte Ortstermin, den ein Politiker oder Parlamentarier wahrnimmt, von großer Wichtigkeit für das Verständnis der Branche.

Bekanntermaßen führt MIRO regelmäßig Gespräche mit Politikern, Bundestagsabgeordneten und zuständigen Vertretern verschiedener Ministerien in Berlin, um über Leistungen und Bedeutung der heimischen mineralischen Rohstoffindustrie zu informieren. Ein solches Gespräch führte Susanne Funk, MIRO-Geschäftsführerin für Politik und Kommunikation, unter anderem auch mit MdB Dieter Janecek. Dabei zeigte der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag – er kandidiert im Wahlkreis München – Interesse an einem Werksbesuch in Bayern. Gemeinsam mit dem Bayerischen Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden, BIV, wurde ein Termin beim Familienunternehmen Thaler Kies am Standort Täfertingen nahe Augsburg organisiert. Anfang September 2021 trafen sich Susanne Funk, Dieter Janecek, der Bundestagskandidat Stefan Lindauer (ebenfalls Grüne, Wahlkreis Augsburg-Land) und Dr. Stephanie Gillhuber, BIV-Verantwortliche für das Thema Rohstoffsicherung im Freistaat, bei Thaler vor Ort.

Geschäftsführer Andreas Thaler empfing die Gäste gemeinsam mit Prokuristin Lisa Thaler sowie den Betriebsleitern Roland Beitlich und Daniel Bischof an einem schönen Spätsommertag auf seinem Betriebsgelände. Zu sehen gab es viel. Wer die Internetseite www.andreasthaler.de aufruft, trifft auf ein breites Portfolio – und nebenbei bemerkt auf eine  Angebotstransparenz in den unterschiedlichen Thaler-Stoffgruppen, die sehr ansprechend ist.

Als Geologe erklärte Daniel Bischof, warum es so wichtig ist, nutzbare Rohstoffvorkommen vorsorglich zu sichern. Entgegen der landläufigen Meinung, Steine- und Erdenrohstoffe lägen schließlich überall herum und man müsse deshalb bei Nutzungsabwägungen keine Rücksicht auf ausgewiesene Lagerstättenareale nehmen, ist deren Qualität und Mächtigkeit schließlich ein wichtiges Kriterium für eine spätere wirtschaftliche Gewinnung. Dass die Rohstoffe auch nicht „einfach so“ aus dem Boden geschaufelt und dann verkauft werden können, wurde in der Anlage für die Kiesaufbereitung klar. Je nach Rohstoffbeschaffenheit braucht es aufeinander abgestimmte Arbeitsschritte um nachfragegerechte Körnungsprodukte zu erzeugen.

Dasselbe gilt auch im Recycling sowie in der Bodenaufbereitung, beides ebenfalls Geschäftszweige bei Thaler. Veranschaulicht durch die jeweils anlagentechnisch passenden Lösungen, wurde über das Miteinander der Primär- sowie Sekundärrohstoffaufbereitung resp. -anwendung gesprochen und die volkswirtschaftliche Bedeutung einer Gesamtbetrachtung aller verfügbaren Primär- und Sekundärrohstoffe hervorgehoben. Dabei kamen auch die Entwicklungspotenziale und Grenzen des Recyclings zur Sprache.

Dem Mythos der „Naturzerstörung durch heimische Rohstoffgewinnung“ setzten die anschließend besuchten, umfangreichen Nachnutzungsflächen ein ganz anderes Bild entgegen. Neben der Sukzession, die hier eine Menge bewerkstelligt und unter anderem eine große Magerrasenfläche hinterließ, um Artenvielfalt zu generieren, helfen die Menschen im Unternehmen kräftig mit: So entstehen beispielsweise immer neue Wohlfühlzonen für Uferschwalben, weil für die Vögel jedes Jahr die bevorzugt besiedelten Wände frisch abgebrochen werden. Um dieses Besiedelungs-Angebot zu verstetigen, hat Thaler extra eine Teilfläche seines Betriebes bereits vor Abschluss stillgelegt. Insgesamt sind im Umfeld der aktuellen Gewinnung bereits sehr große zusammenhängende Flächen mit hohem Naturschutzwert entstanden, für die sich das Unternehmen Ökopunkte verdient.

Werksbesuch mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher der Grünen im Bundestag
Artenreiche Nachnutzungsflächen und immer wieder neu abgebrochene Steilwände für Uferschwalben sind Teil der Nachhaltigkeitsstrategie, die das Unternehmen – gleichzeitig ein Recyclingbetrieb und Betonanbieter – aus eigenem Antrieb verfolgt. Fotos: MIRO

Am Ende der Exkursion durch die verschiedenen Geschäftsfelder zeigten sich die Gäste beeindruckt von der Breite der Möglichkeiten, die derart sinnvoll diversifizierte Unternehmen wie Thaler abdecken.