MIRO beim BDI-Rohstoffkongress

BDI-Präsident Dieter Kempf und MIRO-Geschäftsführerin Susanne Funk
BDI-Rohstoffkongress im Haus der Wirtschaft Ende Juni 2018.

Es geht um die Substanz

Der BDI hatte Anfang Juli erneut zu einem Rohstoffkongress ins Haus der Wirtschaft geladen. Gesteinsaffine Interessenten nahmen das Programm vorab mit Ernüchterung wahr, denn „ihr“ Rohstoff schien kaum vorzukommen. Vielmehr ging es – wie vor Jahren schonmal – um international zu beschaffende Rohstoffe für Zukunftstechnologien sowie um Tiefsee- und Weltraumbergbau, wobei letzterer immerhin den Charme besitzt, eher wenig im Fokus von NGOs und Bürgerinitiativen zu stehen.

BDI-Rohstoffkongress

Nicht immer ist ein vorab gedrucktes Programm aber bis ins Detail ein Abbild des Gebotenen, und so spiegelten die tatsächlichen Vorträge und Diskussionen durchaus ein breiteres Spektrum wider, als erwartet. Die unter dem Dach des bbs vereinten Verbände, speziell die, welche verschiedene Branchen der heimischen Gewinnung mineralischer Rohstoffe vertreten, darunter natürlich auch MIRO, machten sich in sachbezogenen Gesprächen mit dem BDI und mit Rückenwind aus dem BMWi dafür stark, dass die wichtigen Belange der heimischen Branche ebenfalls repräsentativ bei diesem wichtigen Termin vertreten werden. Und genau so kam es dann auch. Das Angebot deckte gleichermaßen die Bedeutung der zu importierenden Rohstoffe für Hochtechnologien, wie auch die Bedeutung heimischer Rohstoffe ab. Immerhin wird der mengenmäßige Löwenanteil der Gesamtnachfrage des Industrielandes Deutschland durch heimische Gewinnungsbetriebe gedeckt. Vor allem die Unternehmen der Steine- und Erdenindustrie tragen zur einsatznahen Bedarfsdeckung bei. Entsprechend häufig fielen die Begriffe „Sand, Kies, Naturstein“ schließlich beim Kongress. Mehr noch: Die Bedeutung heimischer Rohstoffe ist prominent in der druckfrischen Berliner Rohstofferklärung des BDI verankert. Auch das ist ein Ergebnis der klärenden Kommunikation zwischen den Wirtschaftspartnern. So fordert die Rohstofferklärung einen Paradigmenwechsel in der Rohstoffpolitik und fasst Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung zusammen, die unter anderem auf effiziente Raumplanungs-, Genehmigungs- und Zulassungsverfahren abstellen. Laut dem fixierten Fünf-Punkte-Plan für die Rohstoffpolitik soll der Bundeswirtschaftsminister Rohstoff-Beauftragter der Bundesregierung werden und die Rohstoffstrategie der Bundesregierung weiterentwickeln. Heimische Abbauflächen sollten gefördert, bürokratische Hürden abgebaut werden. Dazu müsse die Bundesregierung effiziente Raumplanungs-, Genehmigungs- und Zulassungsverfahren sicherstellen.

Genau das, was die heimischen Rohstoffbranchen seit Jahren als Problembereiche definieren, ist nunmehr als Handlungsempfehlung schriftlich fixiert und definiert. Noch lässt die aus Erfahrung gespeiste Skepsis tatsächlichen Optimismus zwar nicht zu, aber ein gutes Stück Bewegung ist durchaus drin, in “unserer” Sache.

BDI-Präsident Dieter Kempf und MIRO-Geschäftsführerin Susanne Funk
Neben weiteren Ausstellern hatte auch MIRO im Foyer vor den Tagungsräumen einen kleinen Stand aufgebaut. Dort ließ sich BDI-Präsident Dieter Kempf von MIRO-Geschäftsführerin Susanne Funk über die heimische Rohstoffbranche informieren. Fotos: MIRO