Millionen Lkw-Fahrten sind vermeidbar

Weniger Transporte bei gleichem Güteraufkommen

Wer Güter vom Entstehungsort zum Nutzer oder zur Weiterverarbeitung transportieren muss, unterliegt beim Lkw-Einsatz einem strengen Gewichtsregime. Limitierend wirkt es auf alle Transporte, richtiggehend kostenfressend ist es vor allem aber dann, wenn schwere Güter – zu denen auch Gesteinskörnungen gehören – transportiert werden müssen. Zwangsläufig steigt die Anzahl der zu nutzenden Transportfahrzeuge. Das dürfte weder ökonomisch, noch ökologisch richtig und sinnvoll sein. MIRO hat sich deshalb als Mitglied des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden (bbs) seit langem im dort installierten und für derartige Themen zuständigen Fachausschuss Logistik für eine Anhebung des zulässigen Lkw-Gesamtgewichts von derzeit noch 40 auf 44 Tonnen eingesetzt. Weitere Gründe sprechen außer der Reduzierung der einzusetzenden Fahrzeuganzahl für eine Erhöhung der Zuladung. So ist die bis jetzt für Deutschland geltende Regelung beispielsweise in grenznahen Regionen eine Ursache für Wettbewerbsverzerrungen, sofern im benachbarten Ausland – und das ist außer in drei Nachbarstaaten überall an der deutschen Grenze der Fall – höhere Gesamtgewichte erlaubt sind. So sind in Belgien, Luxemburg, Frankreich und Tschechien 44 Tonnen erlaubt, in den Niederlanden 50 Tonnen und in Dänemark als Spitzenreiter sogar 54 Tonnen.

Durch die Angleichung des zulässigen Gesamtgewichts könnten der vorhandene Frachtraum besser ausgenutzt und Millionen von Fahrten jährlich eingespart werden. Vorteile bestehen zusätzlich in der Minderung des CO2-Ausstoßes im Güterkraftverkehr und in der Abmilderung bestehender Engpässe im Logistikbereich.

MIRO begrüßt es deshalb außerordentlich, dass die „Initiative Verkehrsentlastung“, der 17 Wirtschaftsverbände, unter anderem der bbs angehören, diese Forderung in ihr Positionspapier „Logistik-Engpässe bekämpfen – zulässiges Lkw-Gesamtgewicht angleichen“ aufgenommen haben und diese Forderung auch umfänglich begründen.

Hier die wichtigsten Auszüge aus der Pressemitteilung der Initiative:

Die „Initiative Verkehrsentlastung“, ein Bündnis von 17 Wirtschaftsverbänden, setzt sich für eine Angleichung des zulässigen Gesamtgewichts bei Lkw von 40 auf 44 Tonnen ein, wie es bereits im Kombinierten Verkehr möglich ist. Insgesamt könnten sich so mehrere Millionen Lkw-Fahrten jährlich einsparen lassen, heißt es im Positionspapier „Logistik-Engpässe bekämpfen – zulässiges Lkw-Gesamtgewicht angleichen“.

Weniger Transporte bei gleichem Güteraufkommen können außerdem den zunehmenden Mangel an qualifizierten Fahrern entschärfen. Die bereits heute erreichte Kapazitätsgrenze des vielfach überlasteten Fernstraßennetzes könnte sich dadurch entspannen.

Zur Initiative Verkehrsentlastung gehören unter anderem folgende Verbände:

Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden, Bundesverband der
Agrargewerblichen Wirtschaft, Verband der Chemischen Industrie, Verband Deutscher Papierfabriken, WV Metalle und Wirtschaftsvereinigung Stahl. Das Bündnis steht für rund 1,2 Millionen Beschäftigte und einen Umsatz von rund 617 Milliarden Euro.

Hier steht das Positionspapier_44t_LKW als Download frei zur Verfügung: