MIRO: Recycling-Monitoring 2023 – Ein Tatsachenbericht

Beides wird gebraucht: Die Recycling- und die Primärbaustoffe

Berlin, Februar 2023: Am 15. Februar 2023 erschien der aktuelle „Monitoring-Bericht Kreislaufwirtschaft Bau“. Gemäß einer bereits in den 1990er-Jahren getroffenen, freiwilligen Vereinbarung der Bau- und mineralischen Baustoffbranchen mit der Bundesregierung sowie zuständigen Ministerien, werden damit regelmäßig für die stoffliche Verwertung geeignete Materialmengen dokumentiert und ihr Wiedereinsatz dargestellt. Mineralisches Recycling ist bedeutsam und wird auch durch Primärrohstoffbranchen, wie sie der Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO, als Organisation heimischer Sand- und Kiesbetriebe sowie Steinbruchunternehmen vertritt, befürwortet. Nicht müde wird der Verband dabei, darauf hinzuweisen, dass Recycling- und Primärrohstoffe gleichermaßen gebraucht werden, um die gesellschaftlichen Aufgaben der Gegenwart und Zukunft zu meistern.

Alle Recyclingmöglichkeiten auszuloten und zu nutzen, die sich gemäß Stand der Technik bieten, ist im Sinne der Ressourceneffizienz unerlässlich. Die Güte und Qualität der Ausgangsstoffe – also der Primärrohstoffe und mineralischen Bindemittel – definiert im weiteren Verlauf auch die Eignung bspw. von Recyclingbaustoffen aus aufbereitetem Bauschutt. Seit vielen Jahren verweisen die Daten auf eine stabile Entwicklung des RC-Segmentes, zeigen im Gegenzug aber auch die Grenzen der Substitution auf.

Die Zahlen im aktuellen Monitoring-Bericht belegen, dass der Bedarf an mineralischen Primär- und Recyclingbaustoffen für den gesamten Bausektor (Wohnungsbau, Wirtschaftsbau, Infrastrukturprojekte etc.), als Grundstoff für industrielle Prozesse und als Baumaterial für die Energiewende langfristig gegeben ist. Jährlich beträgt die Nachfrage nach Gesteinskörnungen in Deutschland rund 585 Mio. Tonnen (s. Monitoring-Bericht S. 11). Aus mineralischen Bauabfällen aufbereitete Recyclingkörnungen werden dafür ebenso eingesetzt wie Primärprodukte aus Steinbrüchen und Kiesgruben.

Zu den Anbietern von RC-Baustoffen gehören übrigens auch viele Unternehmen, die Primärrohstoffe wie Sand, Kies und Naturstein gewinnen und aufbereiten. Angesichts ihrer technischen Kenntnisse und Möglichkeiten verarbeiten sie parallel ebenfalls Straßenausbruch-, Bauabbruch- sowie Bodenmaterialien zu güteüberwachten Recyclingprodukten. Somit besteht ein enges Miteinander beider Baustoffgruppen. Das Gegeneinander hat in der Praxis längst ausgedient und steht allenfalls als Mythos im Raum.

Generell belegt das Monitoring, dass die Kreisläufe im Mineralstoffbereich nahezu vollständig geschlossen sind. Mineralische Bauabfälle werden durch möglichst getrennte Erfassung nach Stoffgruppen und durch eine sorgfältige Aufbereitung wieder zu wertvollen Baurohstoffen. Von den jährlich anfallenden rund 220 Mio.t Bauabfällen werden rund 90 Prozent bzw. 197,5 Mio. Tonnen im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes umweltverträglich verwertet und bleiben somit im Stoffkreislauf. Die von der EU-Abfallrahmenrichtlinie geforderte mindestens 70-prozentige Verwertung ist damit mehr als erfüllt.

Technologisch und materialbedingt lassen sich aus den für die Verwertung geeigneten Bauabfällen etwa 77 Mio. t hochwertige Recyclingkörnungen herstellen (s. Monitoring-Bericht S. 11). Damit kann die jährliche Nachfrage nach Gesteinskörnungen zu rund 13,2 Prozent abgedeckt werden. Diese Quote bietet ein geringfügiges Steigerungspotenzial, das zukünftig allerdings eine noch sorgfältigere Trennung der Bauabfälle und eine aufwendigere Aufbereitung etwa der Bodenanteile voraussetzt. Die Differenz zwischen dem, was gebaut und saniert, und dem, was abgerissen bzw. ausgehoben wird, ist aber so immens, dass auf die Versorgung mit Primärrohstoffen weiterhin nicht verzichtet werden kann. Die Lebenswirklichkeit verlangt allein schon aus Gründen der ambitionierten Vorhaben im Zuge der Energiewende, hier vor allem durch den Windkraftzubau, eine Akzeptanz dieser Tatsache.

Link zum aktuellen Bericht „Mineralische Bauabfälle Monitoring“: www.kreislaufwirtschaft-bau.de

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Zum Verband: MIRO vertritt auf Bundes- und Europaebene die Interessen der Kies- und Sand-, Quarz- sowie Natursteinindustrie. Der Verband spricht für rund 1.600 Unternehmen mit fast 2.700 Werken in Deutschland, die ca. 22.500 Mitarbeiter beschäftigen. Sie stellen sicher, dass die jährliche Nachfrage nach den mengenmäßig wichtigsten Rohstoffen von etwa 500 Mio. t durch kurze Transportwege verbrauchernah bedient werden kann. Gesteinsrohstoffe wie Kies, Sand und Naturstein werden für die Erstellung von Wohn- und anderen Gebäuden sowie für den Bau und Erhalt von Verkehrswegen benötigt. Produkte aus dem Industriemineral Quarz werden von vielen Industriezweigen nachgefragt. Im wahrsten Sinne des Wortes bilden die Rohstoffe der Gesteinsindustrie die Basis unseres modernen Lebens.

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