Von der Kiesgrube zum Naturparadies – Errichtung eines Golfplatzes im Kiesabbaugebiet

Von der Kiesgrube zum Naturparadies – Errichtung eines Golfplatzes im Kiesabbaugebiet
best practice

Entstanden durch frühere Kiesgewinnung inmitten einer Seenplatte: Der wunderschön angelegte Golfclub Straubing Stadt und Land e. V. nördlich von Straubing.
Entstanden durch frühere Kiesgewinnung inmitten einer Seenplatte: Der wunderschön angelegte Golfclub Straubing Stadt und Land e. V. nördlich von Straubing.

Die Firmengruppe Hans Wolf mit Stammsitz in Straubing ist Produzent und Lieferant qualitativ hochwertiger Produkte rund um den Rohstoff Sand und Kies. Sand und Kies, Transporte und Entsorgung, Abbruch und Erdbau, Recycling und Deponie, Beton-Fertigteile – mit diesen vielfältigen Betätigungsfeldern bildet die Firmengruppe Hans Wolf eine feste Größe im südost-bayrischen Raum.

Die Folgenutzung der in Anspruch genommenen Gewinnungsflächen ist bereits vor dem Abtragen der obersten Erdschichten ein vorrangiges Ziel des Unternehmens. Ein besonders gelungenes Beispiel der Rekultivierung zeigt sich in ehemaligen Kiesgruben nördlich von Straubing. Bei Kirchroth wurde mit der Anlage eines Golfplatzes eine einmalige Symbiose aus Natur pur mit Biotopen, Schilf, großen Wasserflächen und angrenzenden Spielflächen geschaffen – zur Freude von Mensch, Tier und Pflanze.

Kieswerk Münster: das zukünftige Golfplatz-Erweiterungsgelände befindet sich derzeit in der Gewinnung.
Kieswerk Münster: das zukünftige Golfplatz-Erweiterungsgelände befindet sich derzeit in der Gewinnung.

Das Golfplatzgelände wurde bis 1989 als Kiesgrube genutzt, 1991 wurde der Eingabeplan mit einem landschaftspflegerischer Begleitplan eingereicht. Nach einer relativ kurzen Bauzeit wurde bereits 1992 der Spielbetrieb aufgenommen, 1993 fand das erste „Umweltturnier“ im Golfclub Straubing statt. Das Ziel bei der Anlage des Platzes war, vorhandene Biotope und Ökosysteme zu erhalten und als Lebensstätte seltener Pflanzen- und Tierarten zu schützen, insbesondere Amphibien und Lurche. Natürliche Pflanzenformationen blieben als Vermehrungs- und Brutstätten schutzwürdiger Landschaftsteile erhalten. Es wurden keine Bäume gefällt, sondern weitere typische einheimische Bäume und Sträucher gepflanzt, sumpfige Stellen blieben unberührt. Ebenso wurden mehrere Biotop-Ruhebereiche mit Betretungsverbot eingerichtet. Für Raubvögel, die Feldmäuse fangen, wurden Vogelkrücken aufgestellt. Die durch den Kiesabbau entstandenen Seen wurden mit der größten Artenvielfalt als ökologische Initialzelle in der Struktur erhalten. Insbesondere wurde darauf Wert gelegt, den Kreislauf der Natur bei der Errichtung des Golfplatzes nicht anzutasten.

Eindrucksvolle Biotoplandschaft mit Blick auf das Kieswerk.

Eindrucksvolle Biotoplandschaft mit Blick auf das Kieswerk.

Der Golfplatz umfasst derzeit ca. 60 Hektar, hiervon werden nur etwa 20 Hektar intensiv für Spielbahnen, Abschläge und Greens genutzt. Die derzeitige Rohstoffgewinnung im unmittelbaren Umfeld des Golfclubs stellt die nächste Ausbaustufe des Golfplatzes von einem 18-Loch-Meisterschaftsplatz um weitere 9 Löcher dar.