Einsatz eines Sternsiebs zur Aufbereitung siebschwierigen Materials
best practice

Die Jais GmbH & Co. KG mit Sitz in Gilching westlich von München ist ein Familienbetrieb und wird aktuell in 3. Generation geführt. Nachdem seit rd. 15 Jahren der Bedarf an gebrochenen Gesteinskörnungen deutlich angestiegen ist, befasste man sich mit der Umsetzung der Idee, aus einem ca. 600.000 m3 umfassenden Lagerstättenanteil, der aus lehmhaltigen Jungeiszeit-Moränenwällen-Überdeckungen besteht, den nutzbaren Steinanteil für die weitere Verwendung im Kieswerk zur Brechsand- und Splittproduktion zu verwenden.

Nach Vorversuchen wurde die Idee mit einem Sternsieb, Typ 2ta der Fa. Backers, umgesetzt. Die Maschine kann bei einem Trennschnitt von ca. 28 mm eine als Sorptionsschicht verwertbare Feinfraktion erzeugen und dabei das steinige Überkorn 28–X mm soweit von Lehmanteilen abtrennen, dass eine weitere Aufbereitung im Kieswerk technisch und ökonomisch möglich ist.

Dadurch können im aktuell befindlichen Abbauabschnitt ca. 225.000 t nutzbares Material gewonnen werden, die nicht anderweitig zugekauft und von den vor Ort ansässigen Endabnehmern antransportiert werden müssen. Weiterhin kann durch die Minimierung des Materials, das letztlich zu deponieren ist, knapper Verfüllraum für Boden und Bauschutt geschont werden. In Summe ergibt sich zeitlich gesehen auch eine Reduzierung des Flächenverbrauchs für Abbau und Verfüllung. Neben den Investitionskosten und den Aufwendungen für den laufenden Betrieb gibt es keine besonderen Kostenfaktoren.

Schwierigkeiten bestehen nur insoweit, dass nicht sämtliches Material aufbereitet werden kann, sondern ein technisches und ökonomisches Limit gesetzt ist, sobald das Aufgabegut zu hart oder zäh wird. Das Verfahren der Aufbereitung mit einem Sternsieb ist dahingehend innovativ, dass nicht die Gewinnung einer Feinfraktion im Vordergrund steht, sondern die Verwertung des Grobkornes.

In einem weiteren Abbau sollen weitere bis zu 800.000 m3 Material in gleicher Weise abgesiebt werden, eine Aufbereitung von Oberboden ist ebenso möglich.