Sande und Kiese im Raum Ottendorf- Okrilla nördlich von Dresden werden bereits seit über 100 Jahren abgebaut. Seit 1949 erfolgt der Abbau in industriellem Stil durch die Kieswerk Ottendorf-Okrilla GmbH & Co. KG (KBO). Heute zählt die KBO zu den größten Kieswerken in Deutschland. Kennzeichnend für den „Ottendorfer“ Rohstoff sind der hohe Quarzgehalt und das Fehlen von betonschädlichem Sulfat. Großen Wert legt die KBO auf einen sorgfältigen Umgang mit der Umwelt. Im Rahmen der Anbindung eines neuen Gewinnungsfeldes wurde nach intensiven Untersuchungen eine Bandanlage installiert, die lt. Unternehmen Maßstäbe in der nachhaltigen Rohstoffförderung setzt, indem eine effiziente und umweltfreundliche Transportlösung zum Einsatz kommt. Die Bandanlage, bestehend aus mehreren Einzelbändern, darunter dem längsten Band mit einem Achsabstand von 2.250 Metern, ermöglicht den nahezu geräuschlosen und CO2-armen Transport von Kies über eine Distanz von mehr als drei Kilometern in die Aufbereitungsanlage. Die innovative Lösung reduziert nicht nur die Lärmemissionen, sondern minimiert auch den CO2-Ausstoß erheblich.



Würde die gleiche Menge Rohkies mit Lkws transportiert, wären täglich etwa 150 Fahrten voll und 150 Fahrten leer erforderlich. Dies würde einen Verbrauch von ca. 630 Litern Diesel pro Tag oder knapp 130.000 Litern Diesel pro Jahr bedeuten. Dank der Bandanlage werden nicht nur diese fossilen Rohstoffe eingespart, sondern auch der CO2-Ausstoß wird um etwa 1.670 kg pro Tag reduziert, was insgesamt 344,5 Tonnen CO2 pro Jahr entspricht. Damit werden etwa 0,57 kg CO2 pro Tonne Rohkies eingespart – ein signifikanter Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der Branche.
Die Bandanlage kombiniert praktische und nützliche Aspekte: Ein angrenzender Erdwall dient sowohl als Absturzsicherung als auch als Ansitz für Vögel und dient damit direkt der Förderung der biologischen Vielfalt vor Ort. So haben z. B. bereits erste Zauneidechsen den neuen Lebensraum für sich entdeckt. Darüber hinaus ist geplant, die Hälfte der Bandanlage mit Solarpanelen zu überdachen, wodurch die Anlage nahezu autark betrieben werden kann. Dieser Schritt wird nicht nur die Betriebskosten senken, sondern auch den ökologischen Fußabdruck reduzieren.
Die Implementierung der Bandanlage hat bereits zum jetzigen Zeitpunkt signifikante Einsparungen und Verbesserungen in der Effizienz erzielt. Zukünftig soll die Technologie weiter optimiert und der Anteil erneuerbarer Energien im Betrieb erhöht werden.
Kieswerk Ottendorf-Okrilla GmbH & Co. KG
Dresdner Str. 19
01936 Laußnitz
www.kieswerk-ottendorf.de