Innovative Gewinnung und Wiedernutzbarmachung im Kiessandtagebau

Innovative Gewinnung und Wiedernutzbarmachung im Kiessandtagebau
best practice

Der Kies wird im Trockenabbau in einem schmalen Graben gewonnen.
Der Kies wird im Trockenabbau in einem schmalen Graben gewonnen.

Die GKM Güstrower Kies + Mörtel GmbH betreibt im Landkreis Rostock die zwei Kiestagebaue Groß Bäbelin und Groß Tessin.

Der Rohstoff wird in den beiden Betrieben im Trockenabbau in einem schmalen Graben gewonnen, wobei die Aufbereitung direkt im Graben mobil erfolgt. Das werthaltige Material – also die Kiesfraktion >2 mm – wird durch den Einsatz speziell angepasster Sieb- und Fördertechnik separiert und per Schrägband aus dem Graben transportiert. Nur dieser Anteil des Bodenschatzes wird also der Lagerstätte entnommen und im unmittelbar benachbarten Kieswerk Zietlitz für den Hoch- und Tiefbau und insbesondere zur Bedarfsdeckung der heimischen Betonhersteller in Mecklenburg-Vorpommern aufbereitet.

Die Sandfraktion (<2 mm Korndurchmesser) verbleibt am Standort und wird im Graben wieder verfüllt. Die Sandfraktion wird marktseitig in Mecklenburg-Vorpommern aufgrund eines dauerhaften Überangebots nicht nachgefragt.

Gepflanzte Phacelia in Detailaufnahme mit Wildbienen.
Gepflanzte Phacelia in Detailaufnahme mit Wildbienen.

Der zwischengelagerte Oberboden wird im rückwärtigen Bereich zugleich wieder aufgetragen, sodass die für die Rohstoffgewinnung in Anspruch genommene Fläche tatsächlich absolut minimiert ist. Als Maßnahme zur Wiedernutzbarmachung der bergbaulich beanspruchten Fl chen wurde im bergrechtlichen Rahmenbetriebsplan die „Wiederherstellung der landwirtschaftlichen Nutzfläche durch Geländemodellierung und Mutterbodenauftrag“ beschrieben und mit dem Planfeststellungsbeschluss festgeschrieben.

Umweltminimierende Gewinnungstechnologie: Links das Aufhalten der werthaltigen Kiesfraktion, rechts der Wiedereinbau der Sandfraktion.
Umweltminimierende Gewinnungstechnologie: Links das Aufhalten der werthaltigen Kiesfraktion, rechts der Wiedereinbau der Sandfraktion.

Die um ein bis zwei Meter tiefer liegende rekultivierte Fläche kann mit diesem Verfahren sehr schnell wieder der landwirtschaftlichen Folgenutzung zurückgegeben werden.

Damit ergeben sich hinsichtlich der Nachhaltigkeit gleich eine Reihe positiver Punkte: Neben einer auf diese Gewinnungsmethode angepassten und optimierten In-situ-Aufbereitung sind die geringe Flächeninanspruchnahme, die nur sehr kurzzeitige Flächeninanspruchnahme und eine auf Biodiversität ausgelegte landwirtschaftliche Folgenutzung zu nennen. Denn anstelle von Nutzpflanzen hat man im Tagebau Groß Bäbelin sog. Phacelia angebaut, um eine sog. Bienenweide zu schaffen.

Übrigens wurde dieses Projekt der GKM im Jahr 2018 auch mit dem Rekultivierungspreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.