Wohnungsbaukrise erfordert schnelles Umsteuern

Es besteht dringender Handlungsbedarf in der aktuellen Krise im Wohnungsbau. Deshalb haben die Akteure der Plattform „Impulse für den Wohnungsbau“ in einem erneuten Appell an Bundestag und Bundesregierung auf die alarmierende Situation hingewiesen. MIRO ist Teil dieses starken Netzwerks aus über dreißig führenden Organisationen und Verbänden der Bau-, Baustoff- und Immobilienbranche. Der Appell berichtet vom schnellsten Absturz der Bautätigkeit seit der Wiedervereinigung und die klare Botschaft lautet: Wohnen darf nicht zum Luxus werden!

Die Zahlen aus dem Ad-hoc-Papier für 2023 sind besorgniserregend, die Wohnungsbauwirtschaft befindet sich demnach im freien Fall: Ein voraussichtlicher Rückgang der Baugenehmigungen um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Eine deutliche Reduzierung der Auftragseingänge von Januar bis Oktober 2023 um 22 Prozent. Die Fertigstellungszahlen könnten dadurch auf weniger als 200.000 Wohnungen pro Jahr sinken. Die Folgen: Kapazitätsabbau und Verschärfung des Fachkräftemangels.

Vor diesem Hintergrund und im Hinblick auf die aktuellen Haushaltsberatungen des Deutschen Bundestages haben die Initiatoren der Plattform „Impulse für den Wohnungsbau” die gemeinsamen Forderungen unterzeichnet. Die Branche brauche planbare und verlässliche Rahmenbedingungen, die auf dem Wohnungsbaugipfel im September vorgestellten Maßnahmen müssten schleunigst umgesetzt werden. Außerdem fordert die Initiative ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Damit soll vor allem der Bau von bezahlbarem Wohnraum gefördert werden. Gefordert wird beispielsweise die Einführung einer degressiven Abschreibung (Afa) um die Attraktivität von Investitionen zu erhöhen. Außerdem sei eine verstärkte Förderung des sozialen Wohnungsbaus und eine verlässliche Finanzierung des klimafreundlichen Neubaus entscheidend. Die rasche Umsetzung von Initiativen wie “Jung kauft Alt” und “Gewerbe zu Wohnen”, eine verbesserte Sanierungsförderung sowie eine zügige Reform der planungs- und baurechtlichen Rahmenbedingungen seien notwendig, um die Krise zu bewältigen.

Um die Wohnbauziele zu erreichen, ist natürlich auch die bedarfsgerechte Versorgung mit Baurohstoffen unerlässlich und muss nachhaltig gesichert werden. Konkret heißt das: Die heimische Rohstoffgewinnung braucht Planungssicherheit, die vor allem mit vereinfachten und schnelleren Genehmigungsverfahren erreicht werden kann.

Das aktuelle Positionspapier vom 16. Januar 2024 und die Teilnehmer der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ finden Sie hier: