Recycling- oder Primärbaustoffe? Beides wird in Kombination gebraucht

Gemeinsame Position: BRB und MIRO fordern technologieoffene Ausschreibungen

Der Bedarf an mineralischen Primär- und Recyclingrohstoffen ist für den gesamten Bausektor (Wohnungsbau, Wirtschaftsbau, Infrastrukturprojekte etc.) und als Grundstoff für industrielle Prozesse langfristig gegeben. Jährlich beträgt die Nachfrage nach Gesteinskörnungen in Deutschland rund 590 Mio. t. Aus mineralischen Bauabfällen aufbereitete Recyclingkörnungen werden dafür genauso eingesetzt, wie Primärprodukte aus Steinbrüchen und Kiesgruben. Auf die Frage: “Recycling- oder Primärbaustoffe?”, kann die Antwort also nur lauten: “Beides wird in Kombination gebraucht”.

In einer aktuellen Pressemitteilung vom 7. Mai 2021 räumen der Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO, und die Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe, BRB, gemeinsam mit der Vorstellung auf, sich im Markt gegeneinander zu positionieren. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Gewachsene Wertschätzung prägt das stark verschränkte Miteinander. Die in den Verbänden organisierten Mitgliedsunternehmen – nicht wenige davon sind über entsprechende Regionalverbände sogar Mitglied beider Interessenvertreter auf Bundesebene – arbeiten tagtäglich mit höchstem Einsatz daran, die Gesamtnachfrage nach mineralischen Massenbaustoffen zu decken. Damit befinden sie sich im Einklang mit der in 2020 verabschiedeten Rohstoffstrategie des Bundes. In dieser wird die Nutzung aller heimischen mineralischen Rohstoffe als unverzichtbar für Wirtschaft und Wohlstand in Deutschland definiert. Sand, Kies, Quarzsand und Naturstein sind gemeinsam mit wiedergewonnenen Rohstoffen aus mineralischen Bau- und Abbruchabfällen wichtige Grundstoffe für unsere Volkswirtschaft.

Der Vorsitzende der BRB, Michael Stoll, untersetzt und begründet diese Tatsache ebenso wie MIRO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth. Beide erklären in der gemeinsamen Pressemitteilung, warum es für den wirklich nachhaltigen Einsatz von mineralischen Roh- und Baustoffen so wichtig ist, auch Randfaktoren wie Transportentfernungen, Mengenaufkommen mit gleichbleibenden Eigenschaften sowie den Energie- und Wasserverbrauch für die Aufbereitung zu betrachten und realistisch zu bewerten.

Übereinstimmend betonen beide Seiten, dass es keinen Sinn macht, die Vor- und Nachteile beider Baustoffgruppen gegeneinander zu positionieren und fordern stattdessen, durch technologieoffene und neutrale Ausschreibungen RC-Baustoffen den Rücken zu stärken. Speziell das öffentliche Auftragswesen, das in dieser Frage nach wie vor durch Zögerlichkeit auffällig wird, ist hier gefordert durch konkretes Handeln zu einer Imageaufwertung von RC-Baustoffen beizutragen.

Den vollständigen Wortlaut finden Sie unter den Pressemeldungen.