Zum ersten Mal hat der Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO) in der Bundespressekonferenz in Berlin Stellung bezogen – gemeinsam mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der IG BAU. Anlass waren die aktuellen Haushaltsberatungen 2025 und das Sondervermögen für Infrastruktur. Die Botschaft aller drei Verbände war klar: Mit Geld allein baut man keine Infrastruktur – ohne Steine bleiben Milliarden auf dem Papier.
Versorgungssicherheit als Fundament der Bauwirtschaft
MIRO-Präsident Christian Strunk machte deutlich, wie groß die Dimension ist: Deutschland braucht jedes Jahr über 500 Millionen Tonnen Gesteinskörnungen – Kies, Sand, Splitt und Schotter. Das ist nach Trinkwasser der zweitgrößte Stoffstrom des Landes. „Die gute Nachricht: Diese Rohstoffe gibt es bei uns reichlich. Wir können uns vollständig selbst versorgen. Rund 2.700 Kiesgruben und Steinbrüche sichern kurze Wege und eine stabile Versorgung – ein echter Standortvorteil“, so Strunk.
Doch diese Versorgung steht auf der Kippe. Allein zwischen 2012 und 2022 mussten über 400 Betriebe schließen – nicht, weil es an Rohstoffen fehlt, sondern weil Anschlussgenehmigungen verweigert oder verschleppt wurden. Schon heute drohen regionale Engpässe etwa in Berlin, Köln oder an der Elbe.
Ohne Baurohstoffe kein Fortschritt
Die Folgen sind dramatisch: Ohne Gesteinskörnungen gibt es keine Brückensanierungen, keine Windräder, keine Schulsanierungen. „Man kann keine Energiewende bauen, keine Schulen sanieren und keine Autobahnbrücke erneuern, wenn das Fundament fehlt – und das Fundament sind unsere Rohstoffe“, sagte Strunk.
Politische Forderungen
MIRO fordert deshalb:
- Die Rohstoffgewinnung muss als Daseinsvorsorge anerkannt werden.
- Sie gehört – wie Telekommunikation oder erneuerbare Energien – ins überragende öffentliche Interesse.
- Es braucht verbindliche Vorgaben, damit Länder und Gemeinden notwendige Genehmigungen auch tatsächlich erteilen.
„Sonst bleibt der Widerspruch bestehen: Milliarden für Bauprojekte – aber keine Steine für den Bau. Scheine ohne Steine – das darf nicht passieren.“, betonte Strunk zum Abschluss.
Gemeinsames Signal von Wirtschaft und Gewerkschaft
Mit dem Auftritt in der Bundespressekonferenz hat MIRO, gemeinsam mit Bauindustrie und IG BAU, die Dramatik des Themas auf die große politische Bühne gebracht: Nur mit heimischen Rohstoffen, schnellen Verfahren und fairen Arbeitsbedingungen kann die geplante Investitionsoffensive Realität werden.
Die vollständige gemeinsame Pressemitteilung mit allen Statements finden Sie hier.


