BGR-Kies-Studie zeigt Knappheiten und Handlungsbedarf auf
Unter dem Titel „Kies – der wichtigste heimische Baurohstoff“ beleuchten Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in einer neuen Kurzstudie die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Kies und anderen Baurohstoffen in Deutschland. Die Veröffentlichung findet sich in der aktuellen Ausgabe der Commodity TopNews (Nr. 62).
Kies ist aus geologischen Gründen seltener als Sand, der Bedarf aber weitaus höher. Kies wird vor allem für die Betonproduktion benötigt. Bei allen Baurohstoffen, insbesondere aber bei Kies und auch gebrochenen Natursteinen (Schotter, Splitt) gibt es bereits seit einiger Zeit Versorgungsengpässe. Im Jahr 2016 traten erstmals in Hamburg, im Folgejahr dann auch im Ruhrgebiet Versorgungsengpässe bei Baurohstoffen für den Straßenbau auf. Diese weiteten sich im Jahr 2018 auf den Hochbau im Ruhrgebiet sowie in die Großräume Mannheim-Karlsruhe und Berlin/Potsdam aus. Mittlerweile werden auch in anderen Regionen, so z. B. in Teilen Niedersachsens und Bayerns, Aufträge für größere Baumaßnahmen nicht mehr angenommen, Stammkunden vorrangig versorgt und Kiesmengen nach Verfügbarkeit zugeteilt. „Die Situation wird sich deutschlandweit weiter verschärfen, da die Ursachen fortbestehen“, so der Hauptautor der Studie, Dr. Harald Elsner.
Ein Großteil der Sand-, Kies- und Natursteinvorkommen Deutschlands kann durch konkurrierende Nutzungen wie nationale und europäische Wasser-, Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie überbaute Flächen nicht für eine Gewinnung genutzt werden. Nach aktuellen Berechnungen sind zum Beispiel in Sachsen ca. 50 %, in Baden-Württemberg sogar rund 70 % der Landesfläche durch diese vorrangigen Nutzungen bereits verplant und stehen für eine potenzielle Rohstoffgewinnung nicht zur Verfügung.
Ein weiteres und in der Bedeutung zunehmendes Hindernis für eine ausreichende Versorgung mit Baurohstoffen, so die Studie, resultiert aus der Entwicklung auf dem Grundstücksmarkt. Immer mehr Landwirte stellen ihre Flächen nicht für einen Rohstoffabbau zur Verfügung oder fordern zumindest nach Beendigung des Abbaus wieder aufgefüllte Gruben zurück, um diese erneut landwirtschaftlich nutzen zu können. In Zeiten niedriger Zinsen lohnt es sich für sie nicht, ihre Flächen zu verkaufen oder zu verpachten. Aber auch für eine Verfüllung aller Gruben steht, abgesehen von naturschutzfachlichen Gesichtspunkten, nicht ausreichend genehmigungsrechtlich zugelassenes Verfüllmaterial zur Verfügung.
Ein weiteres, bereits vielfach von MIRO angesprochenes Problem, dem Versorgungsengpässe bei Kies geschuldet sind, besteht darin, dass genehmigungsfähige Flächen für die Rohstoffgewinnung seit Jahren nicht in genügender Zahl und zudem nur sehr schleppend bereitgestellt werden. In mehreren Regionen Deutschlands läuft in den nächsten Jahren die Produktion in bedeutenden Kiessand-Lagerstätten aus. Ersatzflächen werden jedoch von den zuständigen Regionalplanungsbehörden nicht in notwendigem Maße ausgewiesen, stattdessen anders überplant sowie laufende Genehmigungsverfahren vor allem auf kommunaler Ebene abgelehnt.
Eine bedarfsnahe Versorgung durch zahlreiche Gewinnungsstellen schafft jedoch nicht nur Versorgungssicherheit. Kommt Kies zukünftig nur noch aus wenigen Abbaustellen, führt dies auch zu einer höheren Belastung für die dort lebende Bevölkerung und die Umwelt, zu höheren Preisen aufgrund der Transportentfernung sowie einer beschleunigten Auskiesung der wenigen genehmigten Abbauflächen.
Die zugkräftigen Phantasienamen Splitt Happens, Sand Pauli & Kies Richards aus dem Branchenfilm „1 Kilo Steine pro Stunde“ sind jetzt bei MIRO nicht mehr nur per Ansteck-Button zu haben, sondern auch in weiteren Formen tragbar geworden und als Slogans für alle MIRO-Unternehmen nutzbar!
Tragbare Slogans inklusive QR-Code mit Filmlink: MIRO hat die Rechte daran erworben, so dass sie nun von den im Bundesverband organisierten Verbänden und Unternehmen kostenlos genutzt werden können. Foto: MIRO
MIRO hat die Rechte an den sinnträchtigen und witzigen Wortverbindungen erworben. Sie können nun von den im Bundesverband Mineralische Rohstoffe organisierten Verbänden und Unternehmen kostenlos genutzt werden.
Voraussetzung für die Nutzung ist allerdings, dass die Slogans zusammen mit dem QR-Code abgedruckt werden.
Der QR-Code verlinkt zu dem von Sören Eiko Mielke (Regisseur) entwickelten und von MIRO produzierten Film „1 Kilo Steine pro Stunde“. Das ist nicht nur im Sinne des sehenswerten Films, sondern absolut auch im Sinne der Branche bedeutsam. Je mehr Menschen diesen Film sehen, desto rascher müsste eigentlich der Nutzen unserer mineralischen Rohstoffe in der Breite klar werden.
Wer also morgens als Kies Richards aufstehen möchte, abends das Büro mit einem Splitt Happens verlässt, um sich noch rasch ein Spiel von Sand Pauli anzuschauen, ist für (beinahe) jede Lebenslage gerüstet.
Auf Taschen, Shirts und diversen anderen Werbeträgern lassen sich die Slogans perfekt für Kundenpräsente und die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit verwenden – denn was gibt es Besseres, als humorige Aha-Effekte herauszufordern und dabei gleichzeitig Wissen zu vermitteln?
So kommen Sie an die Daten:
1. Senden Sie eine Information über die Art der Nutzung per E-Mail an den Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V.: berlin@bv-miro.org
2. Sie erhalten die Druck-Dateien mit den Slogans und dem QR-Code umgehend per E-Mail.
Es ist keineswegs leicht als Brancheninsider die zahlreichen Beiträge – vorzugsweise zum Sand – zu lesen oder anzuschauen, ohne ein gelegentliches Stirnrunzeln zu zeigen: Manchmal wohl absichtlich, häufiger wahrscheinlich aus Unkenntnis, werden Tatsachen nicht ganz richtig dargestellt. Man gewöhnt sich – also Schwamm drüber.
Dass es auch anders geht, zeigt sich im Fall unserer Empfehlung. Wirklich saubere Arbeit zum Thema Sand prägt den NDR-Beitrag “Wie Sand unseren Alltag erst möglich macht”. Abrufbar ist der knapp halbstündige Film unter:
Sand … immer wieder nur Sand. Warum geht es nicht auch um Kies, Splitt, Schotter oder Wasserbausteine aus Naturstein? Das werden Sie sich, liebe Blogleser, mit gutem Grund genauso fragen, wie wir. Bei jeder einzelnen Anfrage von Rechercheuren, Redakteuren, Jounalisten, Studenten mit Arbeits- oder Forschungsauftrag und anderen Interessenten zum Thema, lassen wir nichts unversucht zur Aufklärung beizutragen. Schließlich sind ALLE Gesteinsrohstoffe gleichermaßen davon betroffen, dass sich Genehmigungsvorläufe reduzieren und neue Genehmigungen zunehmend schwierig und zeitaufwendig gestalten.
Ergebnis: die Mühe ist umsonst, seit Sand zum medialen Mangel-Lieblingskind avancierte. Sei es drum: Dann muss eben die kleine Körnung von 0,063 bis 2 mm stellvertretend dafür sorgen, dass der dringende Handlungsbedarf bei den Entscheidern erkannt wird. Sie haben es letztlich in der Hand, Verfügbarkeit und kurze Transportwege zu sichern oder eben eine zunehmende Knappheit in Kauf zu nehmen.
Reift diese Erkenntis? Möglicherweise ja, allerdings reift sie sehr, sehr langsam. Bislang steckt der “Sand” nach wie vor im Genehmigungs-Stau, und dieses Schicksal teilt er sich mit seinen grobkörnigeren Brüdern.
Wie üblich geht das Jahr gut los: Vom 19.-22. Februar 2018 treffen sich Betriebsleiter und weitere technische Fachleute aus Unternehmen der Gesteinsindustrie beim MIRO-Betriebsleiter-Seminar. Diesmal geht die Reise nach Bayreuth. Hier wird nicht nur das Wissen der Teilnehmer auf den neuesten Stand gebracht, sondern auch ein rundes Jubiläum der unterbrechungsfrei angebotenen Schulungsveranstaltung gefeiert.
Die Veranstaltung verzeichnet im Rückblick eine kontinuierlich steigende Teilnehmer-Resonanz und ist als Traditionsangebot für die als „Rückgrat der Betriebe“ bezeichneten technischen Fachleute aus den Weiterbildungsplanungen der Betriebe nicht mehr wegzudenken.
Was im Start-Jahr 1979 an der TU Clausthal mit 56 Betriebsleitern begann (damals ausschließlich aus der Naturstein-Industrie), hat sich längst zu einer etablierten, beliebten und einzigartig fokussierten Informationsveranstaltung für die gesamte Gesteinsindustrie entwickelt.
Trotz der erreichten Größe ist das Betriebsleiter-Seminar – kurz BLS – bei seinem Ursprungs-Anspruch geblieben. Geboten wird ausschließlich praxisnahes Wissen aus dem Arbeitsumfeld und für das Arbeitsumfeld der Teilnehmer in Kombination mit interessanten Angeboten für diverse „Blicke über den Tellerrand“ und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch.
Dabei war das Betriebsleiter-Seminar vor seiner Premiere eigentlich als einmalige Veranstaltung geplant. Unmittelbar nach der ersten Durchführung stellte sich jedoch heraus, dass eine regelmäßige Wissensauffrischung für das Umfeld, in dem sich Betriebsleiter und anderweitig technisch Verantwortliche bewegen, gewünscht ist. So wurde aus dem Anspruch der Wissensvermittlung ein Dauerläufer. Und auch wenn sich die Themenstellungen geändert haben, ist eines gleichgeblieben: Erfahrungsaustausch und aktuelle Informationen sind heute genauso gefragt wie vor 40 Jahren. Mehr noch: sie werden sogar deutlich stärker nachgefragt!
Inzwischen wurde das Angebot bereits von Tausenden Teilnehmern angenommen. Viele sind im positiven Sinne dabei „Wiederholungstäter“. 2017 beispielsweise wurden im schulungswilligen Teilnehmerkreis mehr als 20 Führungskräfte aus der Gesteinsindustrie gezählt, die bereits mehr als 15 Betriebsleiter-Seminare absolviert haben, einige davon waren sogar schon deutlich häufiger als 20 Mal dabei.
Anlässlich der Jubiläumsveranstaltung 2018 dürfen sich die Teilnehmer nicht nur auf interessante Vorträge freuen, sondern auch wieder mit einigen Überraschungen rechnen. Beispielsweise ist das Ziel der jeweiligen Exkursion bis zum Seminarstart eine sorgsam gehütete Verschluss-Sache. „Kalt erwischen“ kann das Niemanden, denn die Klientel ist kleidungstechnisch ohnehin aufgrund ihrer Berufserfahrung bestens geschult.
Allen über die Landes- und Regionalverbände organisierten MIRO-Mitgliedsunternehmen ist in der zweiten Januarwoche die BLS-Seminareinladung bereits per Post zugegangen. Gleichzeitig stehen Programm und Anmeldung unter dem Menüpunkt: “Termine und Aktionen” zur Verfügung.
Wir sehen uns in Bayreuth und wünschen allen Teilnehmern eine gute Anreise!
… dann hat sich ein MIRO-ao-Mitglied mächtig ins Zeug gelegt!
‚Monopoly‘ und ‚Mensch ärgere dich nicht‘ waren gestern. Dank einer Idee des MIRO-Fördermitgliedes Praxis EDV Software AG gibt es ab sofort aufregende und verrückte Spieleabende rund um Baustelle, Kieswerk, Steinbruch, Baustoffwerk, Baumaschine und Co!
Praxis stellt das Prozess-Spiel rund um die Abläufe in Gesteinsbetrieben, Baustoffwerken und auf Baustellen für den Straßen- und Verkehrswegebau anlässlich der steinexpo 2017 erstmals vor. Dort, am Stand in Pavillon 2, kann das Spiel auch zu einem attraktiven Messepreis käuflich erworben werden. Wer sich nicht ganz sicher ist, kann’s ja testen: Vielleicht lassen sich die pfiffigen Macher – eigentlich bekannt und mehrfach preisgekrönt für integrierte Software-Lösungen im Mittelstand – vorab zu einem kleinen Probe-Spielchen überreden.
Da ein Spiel natürlich vor allem dann gut ist, wenn es auch einen Bildungseffekt mitbringt, erfahren die Spieler ab 8+ nicht nur was (eventuell) der Papa oder die Mama beruflich tun, sondern auch, was das Besondere am Prozess von der Rohstoffgewinnung über Verarbeitungsstufen und Transporte bis hin zum Asphalt- oder Beton-Einbau ist.
Das Branchen-Spiel für Groß und Klein erlaubt es, auf spielerische und amüsante Art in die Rolle des Radlader-Fahrers, des Bauleiters oder des Truckers zu schlüpfen. Darüber, wer am Ende das Rennen macht, entscheidet … sagen wir mal das Glück, der Zufall, der Würfel oder doch einfach die richtige Entscheidung im richtigen Moment? Um dieses Fragezeichen zu tilgen, bleibt nur eines: Spiel kaufen und ausprobieren!
MIRO begrüßt diese Initiative seines branchenbekannten Fördermitgliedes. Steht doch damit neben Pixi-Buch, Fibeln, Klebe-Spielen (BIV), Geokoffer (ISTE) ein weiteres sinnhaftes – und noch dazu amüsantes – Element zur Verfügung, um speziell Kinder und Jugendliche anzusprechen. Auf diese Weise gelingt es auch, der Roh- und Baustoffbranche den Nimbus der old-economy zu nehmen und sie als das darzustellen was sie ist: ziemlich spannend und ein Grund über einen technischen Beruf in der Zukunftsbranhe nachzudenken!
Wer dieses Branchenspiel spielt, kann nur gewinnen – zumindest Spaß & Wissenszuwachs sind ganz sicher drin! Foto: Praxis
Nachdem wir an dieser Stelle bereits auf den MIRO-Auftritt beim FDP-Bundesparteitag 2017 eingegangen sind, und ganz kurz die Auftritte aus gleichem Anlass auch bei den Grünen und der SPD erwähnten, folgt nun ein etwas längeres Resümee im Nachgang. Schließlich haben diese Premieren auch ein Ziel jenseits des Tests, wie MIRO-Themen bei Politikern und Abgeordneten ankommen. Vorausgeschickt sei aber vielleicht eines: Alle Gesprächspartner finden Steine klasse! Der Briefbeschwererwürfel aus Diabas mit Zusatzinfos zur Gesteinsindustrie fand reißendes Interesse. Die gefertigte Charge von 500 Stück ist quasi vergriffen. Nun hoffen wir im Nachgang natürlich, dass sich der Diabas in Würfelform nicht nur als Ballastgewicht, das notfalls abgeworfen werden kann, über Deutschland verteilt hat, sondern auf vielen Schreibtischen wichtiger Leute seinen funktionsgemäßen Dienst tut.
Auftritte in Berlin und Dortmund
Bei den Grünen, die sich im Juni im Berliner Velodrom versammelten, war die Besucherfrequenz an den Ständen durch die (bewusst gewählte??? – wer weiß das schon genau…) räumliche Trennung von Tagungsbereich und Ausstellung zwar eher verhalten, dennoch konnten in etwa 130 Gesprächen Entwicklungen im Umfeld der Gesteinsindustrie thematisiert werden. Das Publikum erwies sich dabei als sehr heterogen. Viele hatten in ihrem privaten oder politischen Leben bereits Kontakte zu Kieswerken oder Steinbrüchen. Einige Wenige brachten sogar eine hohe einschlägige Vorbildung mit, die zu tiefgründigen Nachfragen führte (z.B. nach der Dichte von Diabas, dem Funktionsprinzip von Flüsterasphalt und der Relation der Wärmedehnungen von Carbonstäben und Beton). Andererseits kamen aber auch Neugierige, die bislang mit dem Thema noch nicht in Berührung gekommen sind und mit Grundlageninfos versorgt wurden.
Fast alle Gesprächspartner einte: Sie zeigten sich aufgeschlossen und neugierig. Bis auf die Frage nach dem Verhältnis der Wärmedehnungen von Carbonstäben und Beton konnten alle Fragen durch das MIRO-Team beantwortet werden – wobei die gemischte Team-Zusammensetzung sehr half. Beeindruckt zeigten sich die Gesprächspartner im Velodrom vor allem von der Vielfalt der Naturschutzthemen, mit denen MIRO aufwarten konnte. Hierbei erwiesen sich nicht nur die Broschüre zum letzten MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerb und der Artenschutzartikel aus dem vorigen Geschäftsbericht, sondern auch die neu erschienene vero-Publikation über Abgrabungsamphibien als sehr hilfreich.
Eine häufig gestellte Frage war naturgemäß die nach der Substitution von Primärrohstoffen durch recycelte Sekundärbaustoffe. Hier konnte die in der jüngsten Gesteins-Depesche widergegebene grafische Darstellung des Kreislaufs mineralischer Baustoffe ebenso gute Dienste leisten wie der aktuelle Monitoring-Bericht der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau. Das Mysterium der allumfassenden Substitution wurde mit Mengen-Fakten auf dem Boden der Tatsachen verankert.
Die MIRO-Roll-Ups leisteten mit ihren Inhalten gute Dienste bei der ersten Kontaktaufnahme und erleichterten den Einstieg in Gespräche zu den jeweiligen Themen. Getoppt wurden sie nur – wie bei jedem Auftritt – durch die eingangs erwähnten Diabaswürfel.
Bedauerlich war einzig, dass – trotz vorheriger Information und Einladung – kein grüner Spitzenpolitiker von sich aus am MIRO-Stand erschien. Lag die ideologische Hürde vielleicht schlicht zu hoch? – wir wissen es nicht. Immerhin gelang es David Tigges, der seitens vero die Standbesatzung verstärkte, nach einem zufälligen Zusammentreffen den grünen hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir zum Standbesuch zu motivieren.
Nur eine Woche später im Juni …
… traf sich die SPD in Dortmund, wobei das gesamte Geschehen auf einen Tag komprimiert war. Trotz dadurch reduzierter Kontakt-Erwartungen drängten sich respektable Besuchermassen durch die Ausstellungshalle und die zweiköpfige MIRO-Besatzung hatte alle Hände voll zu tun. Wie auf allen Parteitagen beobachtet, kamen auch hier immer wieder Gespräche mit Menschen zustande, die auf kommunaler, regionaler sowie Landesebene beruflich oder ehrenamtlich tätig sind: Manche waren durchaus in Sachen Gewinnungsthematik und Rohstoffsicherung kundig, andere kamen durch den Austausch erstmalig mit den Themen der mineralischen Rohstoffindustrie aus MIRO-Perspektive in Berührung.
Neben zahlreichen Abgeordneten statteten erfreulicherweise auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sowie MdB Michael Thews unserem MIRO-Stand einen Besuch ab.
Fazit
Insgesamt gesehen hat MIRO mit seinen Auftritten die Bedeutung der Gesteinsindustrie gegenüber einer großen Anzahl aufgeschlossener Abgeordneter und Politiker besser bekannt gemacht und für die ökologisch sowie ökonomisch sinnvolle, bedarfsnahe Versorgung von Abnehmern unserer wirtschaftlich wichtigen Gesteinsbaustoffe sensibilisiert. Aufwand und Nutzen der Auftritte stehen rückblickend in einem hervorragenden Verhältnis. Die MIRO-Botschaft „Mehr Akzeptanz und perspektivische Sicherung der Gesteinsgewinnung aus einheimischen Vorkommen“ wurde verstanden. Gesamtauftritt und ausschließlich sachbezogene give-aways wirkten als interessante „Türöffner“ für zahlreiche gute Gespräche. Dabei beeindruckte das offensichtlich ehrliche – hoffentlich nachwirkende – Interesse der meisten Besucher an „unseren“ Themen.
Akteure von Verbandsseite waren bei den verschiedenen Auftritten der drei Parteien Dr. Olaf Enger, Walter Nelles, Christian Haeser (MIRO). Zeitweise unterstützt wurden sie durch Gabriela Schulz (MIRO) sowie die verantwortlichen vero-Mitarbeiter Christian Grohlig und David Tigges, denn vero hat das Angebot des Bundesverbandes an seine Landesverbände, sich ebenfalls zu beteiligen, produktiv für seine Arbeit genutzt. Auch bei den Duisburgern fällt die Bewertung so aus, dass sich dieses Engagement für die weitere regionale Arbeit sehr gelohnt hat, zumal zahlreiche interessante Neukontakte geknüpft werden konnten.
Für die Zukunft steht damit fest: Der MIRO-Auftritt bei solchen und ähnlichen Anlässen wird als fester Bestandteil in der politischen Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes verankert und als Kooperationsmodell gemeinsam mit interessierten Landes- und Regionalverbänden ausgebaut. (oe/gsz)
Auftritte mit Plus-Faktor. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
… oder Deins. Warum? Na, weil ein Pixi-Büchlein einfach gut ankommt
Nach der Kiesfibel für Grundschüler gehört nun auch bald ein Pixi-Buch mit dem Titel “Ben und Lea entdecken was Steine können” zum Portfolio der kindgerechten MIRO-Angebote. In diesem Fall werden Vorschulkinder und – mangels Lesefertigkeit in diesem Alter -, natürlich auch Eltern, Großeltern und Geschwister angesprochen.
Das Büchlein wurde nach MIRO-Textvorgaben liebevoll professionell von Mitarbeitern und Kundenbetreuern
des Carlsen-Verlages in Text und Bild umgesetzt. Und, was soll man sagen, das Pixi-Büchlein mauserte sich bereits vor Drucklegung zu einem echten Hit. Die Vorbestellungen näherten sich Anfang Mai 2017 noch vor Drucklegung, allein aufgrund der Ankündigung, einer Größenordnung von fast 50.000 Exemplaren.
Das Pixi-Buch kann ab Juni über den MIRO-Shop bezogen werden.
Wer jetzt schon neugierig geworden ist und noch kein Muster gesehen hat, kann seine kurze Anfrage dazu an
MIRO richten und erhält eine Voransicht als PDF. Kontakt: info@bv-miro.org. Das Stichwort “Pixi” beschleunigt die Zuordnung und Beantwortung.
Wozu braucht man Gewinnungsstätten für Gesteinsrohstoffe? Ganz klar: an erster Stelle, um den Bedarf an einheimischen Rohstoffen über möglichst kurze Wege zu decken. Wie intensiv allerdings auch weitgehend selten gewordene Arten einen solchen “Bedarf” an neuen Lebensräumen anmelden, wird deutlich an der umgehenden Besiedelung der durch die Gewinnung neu geschaffenen Flächen, Wände, Tümpel etc. Jürgen Trautner wollte es genau wissen und hat über 20 Jahre hinweg aktive und hinterlassene Gewinnungsareale eifrig studiert. Vielfältige Unterstützung erhielt er dabei unter anderem vom Unternehmen Meichle+Mohr. Herausgekommen ist dabei ein Buch mit dem Titel: „Entwicklung einer Kiesabbaulandschaft im Hegau am westlichen Bodensee“, das im vergangenen Sommer vorgestellt wurde. Nun gibt es auf Initiative des ISTE dazu und zu vielen anderen Aspekten des gelungenen Zusammenspiels zwischen Rohstoffgewinnung und Naturschutz auch einen aktuellen Film. Standpunkte dazu werden darin unter anderem von Minister Franz Untersteller und Staatssekretär Dr. Andre Baumann, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg vertreten.
Genug der langen Vorrede:
Auf dem Youtube-Kanal des BV MIRO können Sie sich den Film Rohstoffe & Naturschutz (oben) auch im Vollbildmodus anschauen.
Seit der BDI 2005 das Thema Rohstoffsicherung mit einem ersten Rohstoffkongress in den Fokus der Industriepolitik gerückt hat, sind einige Initiativen gestartet worden. Der Hauptfokus lag dabei allerdings stets auf dem Zugang zu internationalen Rohstoffmärkten, um betreffenden Industrien den Zugriff auf so genannte kritische Rohstoffe zu sichern. Dass auch die verfügbaren einheimischen Rohstoffe eine Sicherungsinitiative nötig hätten, kam im Verlauf der seit 2005 regelmäßig durchgeführten BDI-Rohstoffkongresse zwar ab und an zur Sprache, hatte allerdings eher den Charakter einer Fußnote.
Wer meinte, dies könne nicht ewig so weitergehen, wurde in diesem Jahr belohnt: Unsere heimischen mineralischen Gesteinsrohstoffe haben den Bedeutungssprung in die Eröffnungsrede von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zum diesjährigen Rohstoffkongress Anfang Juli geschafft. Am Beispiel des Rohstoffbedarfs allein für die Infrastruktur rund um einen Windpark hob er den Wert von Gesteinsrohstoffen auf eine neue Wahrnehmungsstufe. Wörtlich sagte er: „Wir haben es hier mit Rohstoffen zu tun, die auch für moderne Zukunftstechnologien in diesem Land gebraucht werden. … Das illustriert, dass die heimische Rohstoffgewinnung für unsere Zukunftsprojekte von großer Bedeutung ist.“ Die nötige Sicherung zu unterlassen, mit dem Ergebnis, dass auch noch diese Rohstoffe aus dem Ausland eingekauft werden müssten, fügte er als Warnung an.
MIRO hat die Aussagen in Bild und Ton dokumentiert. Klicken Sie sich einfach mal hinein, um zu hören, was unser Wirtschaftsminister zum Thema zu sagen hat.
Mehr lesen können Sie zum diesjährigen Rohstoffkongress unter der Überschrift “Rohstoffsicherung 4.0″ hier.
Kaum ein Gestein kann Menschen aller Altersgruppen auf ähnliche Weise begeistern und beschäftigen wie der Sand. Jenseits der Haptik des kleinen Korns ist es aber vor allem seine Nützlichkeit als vielfältiger Rohstoff, der dem Sand nach einer Entscheidung des Kuratoriums unter Federführung des Bundesverbandes Deutscher Geowissenschaftler den Titel „Gestein des Jahres 2016“ einbrachte. Präsentiert und getauft wurde er im Rahmen einer Ernennungsfeier am 22. April in der Sandgrube Hartmannsdorf der SKBB, südöstlich von Berlin. Vor der Taufe mit passend etikettiertem Schampus gab es interessante Fakten zur Aktion, zur Geologie und zum wirtschaftlichen Nutzen des Sandes, die – zusammengefasst in einer Begleitbroschüre – auf der MIRO-Internetseite zum Download zur Verfügung steht.
Jeder in seinem Element: Sand begeistert Groß und Klein. Während die Kleinen im Kleinen forschten…
…tauften die Großen ihren Jahresfavoriten vor der Sandhalde (v.l.n.r.): Dr. Steffen Wiedenfeld, HGF UVMB, Dr. Werner Pälschen, GdJ-Impulsgeber, BDG, Helmut Fischer GF SKBB, Dr. Olaf Enger, HGF MIRO. Fotos:gsz
Sand und Kies gehören als Lockersedimente ebenso wie fester Naturstein zu den so genannten Gesteinsrohstoffen. Wichtige Rohstoffe wie diese aus der geologischen Kategorie „Steine und Erden“ haben eine umfassende Wertschätzung in Gegenwart und Zukunft verdient. Aber was ist Sand, was ist Kies – und was genau macht ihren Wert aus?
Geowissenschaftliche Einordnung
Als geowissenschaftliche Kategorie gehört Sand zu den Lockergesteinen und ist ein klastisches Sediment der Korngröße von 0,063 mm bis 2 mm, Körnungen darüber werden als Kies bezeichnet, der sich in Abstufungen über eine Korngröße von 2 bis 63 mm definiert. Sand ist somit gröber als Schluff und feiner als Kies. Seine Entstehung ist ein Ergebnis der Verwitterung und Erosion von Festgesteinen, die der jeweiligen Sandbeschaffenheit ihre Prägung geben. Das heißt: Sand und Kies können als Erosionsprodukt von Festgesteinen durch Wasser, Eis oder Wind mineralogisch und chemisch völlig unterschiedlich beschaffen sein – ein Mineral „Sand“ existiert nicht. Die Lockergesteine definieren sich vor allem über ihr Korngrößenintervall als „Sand“ oder eben „Kies“. Je nach Entstehung und Sedimentationsraum werden glaziale (= durch Gletscher), marine (= durch Meereseinwirkung), fluviatile (= durch Flussläufe), litorale (= an Uferzonen von Seen und Meeren) und äolische (= durch Wind entstandene) Sedimente unterschieden. Betrachtet man den Entstehungsprozess von Kiesen und Sanden, ist logisch, dass vor allem harte, widerstandsfähige Minerale wie Quarz wegen ihrer mechanischen und chemischen Stabilität im Kornbestand dominant sind.
Nützliche Rohstoffe: Sand und Kies werden nur nachfragegerecht gewonnen und aufbereitet. Viele Branchen sind darauf angewiesen. An vorderster Front die Bauindustrie.
Verwendung
Die Hauptnachfrage der sehr wichtigen Sand- und Kiesprodukte kommt zweifellos aus der Baustoffindustrie und der Bauwirtschaft. Doch auch viele andere Wirtschaftszweige benötigen Sand- und Kiesprodukte. Nach europäischer Norm müssen Sand- und Kieskörnungen für die Herstellung von Beton (Transportbeton und Betonfertigteile), Asphalt, Kalksand- oder Porenbetonsteinen, Mörtel oder Estrich eine Reihe von definierten Eigenschaften aufweisen. Neben der Korngrößenverteilung sind der Gehalt an Feinanteilen, die Plattigkeitskennzahl, der Muschelschalengehalt, der Widerstand gegen Zertrümmerung, säurelösliches Sulfat und Gesamtschwefelgehalt geregelt. Jede Anwendung verlangt die Erfüllung ihrer eigenen Qualitätskriterien.
Bei besonders hohen Quarzanteilen (ab 80 % nach Bundesberggesetz; in der Regel ab ca. 95% technisch) und entsprechender Reinheit greift die Deklaration als „Quarzsand“ oder „Quarzkies“. Die Palette der Interessenten an diesem besonders hochwertigen Grundstoff ist groß. Sie reicht je nach Mineralogie und Qualität der zu verschiedenen Quarzkörnungsprodukten aufbereiteten Rohstoffe von der Glas-, Farben-, Lack- und Papierindustrie, über Gießereien für Präzisionsgussteile, als Filtermedium für die Wasser- und Abwasserbehandlung, bis zu Anwendungen in Bauchemie (Mörtel und Kleber für hunderte unterschiedlicher Anwendungsfälle), Emailleherstellung, Kunststoffindustrie, Pharmazie und Kosmetik. Nicht zu vergessen sind Spielsande für Beachvolleyballanlagen oder Buddelkisten, Spezialsande für die Besandung von Kunstrasenplätzen sowie spezielle Reitplatzsande. Sehr reine Quarzkiese sind Ausgangsrohstoff für die Herstellung von Siliziumeinkristallen und damit wesentliche Basis der Mikroelektronik und der Solartechnik.
Alles in Allem sind Sande und Kiese also hochinteressante und wichtige Lockergesteine, die seit Menschengedenken als Rohstoff genutzt werden.
Aufgewertete Flächen für Mensch und Natur prägen das Bild bereits während und nach der Gewinnung.
Gewinnung und Vorsorge
In Deutschland engagieren sich derzeit etwa 2120 Kies- und Sandwerke in der Gewinnung und Aufbereitung von Sanden aus oberflächennahen Lagerstätten. Damit wird die verbrauchsnahe und damit ökologisch sinnvolle Versorgung der Abnehmer über weitgehend kurze Wege sichergestellt. Knappheiten bei der Verfügbarkeit von Sand und Kies – einige TV-Sendungen haben derartige Tendenzen in verschiedenen Regionen der Welt aufgriffen und auch Fragen zur deutschen Situation aufgeworfen – sind trotz günstiger Geologie indes auch bei uns nicht auszuschließen. Diese wären allerdings nicht der Verfügbarkeit an Lagerstätten zuzuschreiben, als vielmehr einem Mangel an bedarfsgerechten und rechtzeitigen Abbaugenehmigungen in der Gegenwart und einem Mangel an Vorsorge für nächste Generationen durch die teils zögerliche Ausweisung von Rohstoffsicherungsflächen in Landes- und Regionalplänen. Eine der Ursachen dafür mag der auffällige Rückgang an geologischer Expertise in den für die Genehmigung zuständigen Fachbehörden sein.
In Deutschland, wo im geregelten Verfahren und mit zahlreichen Auflagen, Rekultivierungs- bzw. Renaturierungsverpflichtungen Sand und Kies aus genehmigten Lagerstätten gewonnen wird, entstehen während und nach der Gewinnung übrigens keine bleibenden „Wunden“ in der Landschaft, sondern vielmehr aufgewertete Flächen für Mensch und Naturschutz. Der berühmte und besungene Baggersee ist nur eine von vielen Nachnutzungsvarietäten.
Die Seekiesgewinnung – also die Rohstoffgewinnung aus dem Meer – spielt innerhalb der deutschen Gewinnungsaktivitäten lediglich eine sehr kleine Rolle. Sie ist gleichfalls nur nach einem genau geregelten Verfahren und unter strenger Behördenkontrolle möglich.
Geheimtipp: Unsere tolle Sand- und Kiesfibel für Grundschüler finden Sie im MIRO-Shop. (Cover: MIRO)
Weitere Informationen über Sand und Kies sowie die Anwendungsgebiete (in Europa) gibt es unter:
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