19 kg pro Mensch und Tag in Deutschland…
…Gesteinsrohstoffe sind die Basis unserer Gegenwart und Zukunft
Die Botschaft des ForumMIRO 2016 war eindeutig: Daten, Energie und Mobilität: Kein Netzausbau ohne mineralische Rohstoffe! Vor die Verfügbarkeit jedoch haben die Entscheider auf Bundes-, Landes- und Regionalebene aus verschiedensten Gründen hohe Hürden gesetzt. So steigen die Anforderungen aus diversen Rechtsbereichen seit Jahren stetig an und machen den Weg zu einer Genehmigung auf Rohstoffgewinnung immer langwieriger und teurer. Von innen heraus betrachtet, wirkt das geradezu grotesk. Schließlich sind die Unternehmen der Gesteinsindustrie in ihrem Bestreben, die Rohstoffgewinnung mit einem wachsenden Nutzwert für Natur und Artenansiedlung zu koppeln, höchst erfolgreich und pflegen vielfach erfolgreiche Partnerschaften mit Naturschutzfachleuten vor Ort. Dennoch hat sich die Gesamtsituation der Branche durch diesen Einsatz nicht verbessert. Eher ist das Gegenteil der Fall, denn hinzu kommen auch immer öfter bürgerbewegte Gegnerschaften. Nicht alle sind direkt betroffen (und damit wirklich sehr ernst zu nehmen). Immer häufiger sind sie rekrutierte Helfershelfer gut bezahlter Dagegen-Aktivisten aus Irgendwo im Nirgendwo, statt von direkt nebenan.
Was also ist in Zukunft zu tun, um Nutzwert für die Abnehmer, regionale Akzeptanz, Umweltnutzen und gesellschaftliche Anerkennung in Zukunft als erstrebenswertes Gemeinschaftsziel zu koppeln und vermitteln zu können? Fachleute, Entscheidungsträger und interessierte Gäste aus Politik, Behörden, Verwaltungen, Planungsbüros, Bildungseinrichtungen und Institutionen tauschten sich dazu vom 16.-18. November 2016 beim Gipfeltreffen der deutschen Gesteinsbranche im Berliner Estrel Congress & Messe Center aus. Die Quintessenz über alle Themenbereiche hinweg lautet: Sichtbarer werden, um in Sachen Bedarf und Bedeutung der mineralischen Rohstoffe in den Köpfen der Menschen einen Platz zu ergattern! Dort, hinter den Stirnen der Wähler, wird – wenn das Thema überhaupt vorhanden ist – von einem maximalen Pro-Kopf-Bedarf von etwa 2 t im Jahr ausgegangen. Tatsächlich aber sind es 7 t im Jahr oder heruntergebrochen 19 kg pro Tag! Dies zu vermitteln, wird Teil einer erweiterten MIRO-Kommunikationsoffensive sein.
Nur Wissen kann helfen, die vom Öko-Institut angestrebte „Rohstoffwende 2049“ vom Kopf auf die Füße zu stellen. Wer hat schon Lust darauf, sich verbieten zu lassen, ein Einfamilienhaus zu bauen? Ja, geneigter Blog-Nutzer, Sie haben richtig gelesen. Genau in diese Richtung – nur noch Bau von Mehrfamilienhäusern, Verzicht auf weitere Verkehrswege, etc. – zielen die Vorstellungen der Öko-Weltretter ab, um uns nach der Energiewende, wenn diese keine neuen Posten und bedeutungsschwangere Meinungsmache mehr abwirft, eine deutsche Rohstoffwende zu verordnen. Immerhin: Pläne wie diese legen den Schluss nahe, dass auch den Hardlinern unter den Öko-Ideologen inzwischen klar geworden sein muss, wo die Grenzen des proklamierten Total-Recyclings liegen. Bei einer heute schon erreichten Wiederverwertungsquote von mehr als 90 % bei mineralischen Recyclingmassen ist einfach kaum noch Luft nach oben. Und um die Nachfrage nach den momentan jährlich etwa 500 Mio. t mineralische Rohstoffe deutlich zu dämpfen, bleibt eben nur die staatlich verordnete Einschränkung, der sich gefälligst jeder gute Bundesbürger zu unterwerfen hat. Vermutlich wird es immerhin parallel einen Bestandsschutz geben, sonst müssten schließlich auch die geistigen Köpfe dieser neuen „Idee“ mit all ihren Verrücktheiten im Gefolge, ihre gemütlichen Einfamilienrefugien räumen und die Bauwerke dem Markt als als Recyclingmasse zur Verfügung stellen.
Noch bevor die Folgen dieses Ansatzes Gelegenheit haben werden, ihn durch gesetzte Fakten selbst ad absurdum zu führen, wird MIRO proaktiv darüber aufklären. Im Miteinander mit erprobten und auch mit neuen Partnern wird verdeutlicht, was (Rohstoff-)Sache ist und was sie bringt. Der aktuelle Status Quo bei Bedarf, Biodiversität, Technik, Recht, Flächennutzung und Kommunikation – beim Treffen in Berlin erörtert – gibt die Aufgaben für die Zukunft vor. Fest steht: Wir bleiben als Branche jederzeit gesprächsbereit und kooperativ, werden aber nachdrücklicher (wenn es sein muss auch kämpferisch) auf die alternativlose Verfügbarkeit von Gesteinsbaustoffen für „die Menschen da draußen im Land“ – wohlgemerkt auch für die vielen neu hinzugekommenen – hinweisen. Gesteinsbetriebe sind nicht nur Lieferanten von Schotter, Kies, Splitt und Sand, sondern auch Arbeitgeber, Vereinsunterstützer, Partner für Kommunen, Menschen im Umfeld, Abnehmer, Naturschützer und seltene Arten. Die Branche zu schwächen, geht an die Substanz – und zwar an die, als Industrieland noch ernst genommen zu werden. In Übereinstimmung mit unserem MIRO-Slogan: „… weil Substanz entscheidet!“, werden wir uns deshalb in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren substanziell auf neuen Spielfeldern zu Wort melden. Bleiben Sie gespannt – wir sind es auch. Mischen Sie mit – denn die schweigende zustimmende Masse hat eigentlich viel mehr zu sagen, als gemeinhin angenommen wird.
Klare Signale: Vom ForumMIRO 2016 wird man in Zukunft noch sprechen. Es markiert unter anderem den Startpunkt für eine erweiterte Außenwirkung des Bundesverbandes MIRO im Sinne der gesellschaftlichen Vernunft. Nebenbei bemerkt wurde das Treffen – das zeitgleich zum Obama-Besuch in Berlin stattfand – US-präsidial von einem vielgefragten Double unterstützt. Alle Fragen zur Bedeutung unserer Branche dürften damit beantwortet sein. Fotos: gsz
Eine fachliche Analyse am Rande des ForumMIRO 2016 in Berlin
Auf der Youtube-Seite des BV MIRO können Sie sich unser Kurzvideo zur Branchensituation 2016 (oben) auch im Vollbildmodus anschauen.