Vorbruchanlage

Vorsorge für künftige Generationen
Rohstoffsicherung

Expertise mit breiter Basis

Der Bundesverband MIRO vereint Spezialisten aus Anwendungspraxis, Technik, Wissenschaft, Forschung, Recht und Planung. Als ehrenamtliche Mitarbeiter bringen sie ihre Expertise in verschiedenen MIRO-Arbeitsausschüssen ein. Gemeinsam mit Beirat, Präsidium und Geschäftsführung werden Positionen entwickelt, aus denen sich Informationen, Forderungen und Vorschläge für die handelnden Akteure in Politik, Parlament, Ministerien und Verwaltungen ableiten.

Bedeutung der Rohstoffsicherung

Wirtschaftliche Resilienz durch heimische mineralische Rohstoffe

Deutschland kann sich mit Gesteinsrohstoffen selbst versorgen und ist damit unabhängig von Importen. Eine vorausschauende Rohstoffsicherung ist notwendig, um Überplanungen von Lagerstätten zu verhindern. So bleibt es im Bedarfsfall auch nach 10, 20 oder 30 Jahren möglich, auf die gesicherten Rohstoffreserven zuzugreifen. Während beispielsweise Bauwerke oder Gewerbebetriebe problemlos einige hundert Meter entfernt errichtet werden können, sind Gewinnungsbetriebe an vorhandene Lagerstätten und also standortgebunden. Der potenzielle Zugang zu den Lagerstätten muss deshalb bei Abwägungsentscheidungen mindestens den gleichen, wenn nicht einen höheren Stellenwert erhalten, wie andere öffentliche Belange.

Da in Deutschland kein einheitliches Rohstoffrecht existiert, sind Bewertungen der Gesamtsituation schwierig. Nicht ausreichender Rohstoffvorsorge in Regional- und Landesentwicklungsplänen einzelner Bundesländer stehen pragmatisch-sachbezogene Ansätze in anderen Bundesländern gegenüber. Deshalb spiegeln die Planungen in ihrer Gesamtheit nicht die tatsächliche Bedeutung heimischer Rohstoffe für die Gesellschaft wider. Beschränkungen der Vorausplanungen und komplizierte, langwierige Genehmigungsverfahren bremsen die mittelfristigen Möglichkeiten der Nutzung heimischer Rohstoffe und gefährden die Versorgungssicherheit.


Die Entwicklung des Bedarfs bis 2040

Die langfristige Nachfrage nach primären und sekundären Gesteinsrohstoffen in Deutschland bis 2040 wurde im April 2022 erneut in einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der SST Ingenieurgesellschaft Aachen untersucht und verifiziert.

Zugrunde gelegt wurden zwei volkswirtschaftliche Szenarien: Bei einer relativ geringen wirtschaftlichen Dynamik, d.h. einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um real +0,7 % pro Jahr, wird der Bedarf an primären Gesteinsrohstoffen in 2040 bei gut 480 Mio. t liegen. Im Vergleich zum Basisjahr 2019, in dem die Nachfrage bei rund 580 Mio. t lag, entspricht dies einem Rückgang um 100 Mio. t. Bei einem stärkeren wirtschaftlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um real +1,6 % pro Jahr, steigt die Nachfrage nach primären Steine-Erden-Rohstoffen auf knapp 600 Mio. t an und liegt damit leicht über dem Niveau des Basisjahres 2019.

Ein signifikanter Rückgang der Nachfrage nach primären Steine- und Erden-Rohstoffe ist also nicht zu erwarten. In beiden Szenarien berücksichtigt die Studie bereits die Substitution von Primär- durch Sekundärrohstoffe.  

Deshalb müssen schnelle und effiziente Planungs- und Genehmigungsverfahren zu einem Standortvorteil für Deutschland werden. Dazu gehören Rechtssicherheit, moderne Bürgerbeteiligung und die Digitalisierung der Abläufe. Aber auch das Gutachterwesen, die Einhaltung von Fristen und die Präklusion können zur Beschleunigung der Verfahren beitragen.

Unter folgendem Button können Sie die Studie „Die Nachfrage nach Primär- und Sekundärrohstoffen der Steine-Erden-Industrie bis 2040 in Deutschland“ einsehen:

Flächen für die Rohstoffgewinnung werden nicht „verbraucht“ sondern nur für eine bestimmte Zeit zu diesem wichtigen Zweck genutzt. Das Beispiel zeigt einen älteren, abgeschlossenen (r.) und einen aktiven Baggersee (l.). Die Nachnutzungsform „Wohnen am Wasser“ erfreut sich hier großer Beliebtheit.

Übrigens: Die jährlich aktiven Flächen, auf denen die Gewinnung von Kies, Sand und Naturstein in Deutschland gerade stattfindet, addieren sich wegen der Kleinräumigkeit der dezentralen Standorte auf gerade einmal 12,9 km². Das entspricht etwa 0,004 % der Gesamtfläche Deutschlands. Wie sich die Flächen in Deutschland auf die unterschiedlichen Nutzungen verteilen, zeigt anschaulich unser kurzer YouTube-Film.